Merz im Umfrage-Keller: Kanzler am unbeliebtesten – Unzufriedenheit mit Ministerauswahl

Nur eine Minderheit von rund einem Viertel der Deutschen glaubt einer Umfrage zufolge an einen Erfolg der schwarz-roten Regierungskoalition.
Berlin – Seit dem 6. Mai steht Deutschland unter der Führung einer neuen Bundesregierung mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) an der Spitze. Nach ihm erhielten auch die 17 Ministerinnen und Minister seines Kabinetts ihre Ernennungsurkunden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Merz kündigte eine Regierung an, „die entschlossen ist, Deutschland mit Reformen und Investitionen nach vorne zu bringen“. Die neue Bundesregierung muss aus Sicht von Merz mehr voranbringen als im Koalitionsvertrag vereinbart..
Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz stößt in der Bevölkerung auf große Skepsis. Einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos zufolge glauben nur 26 Prozent der Deutschen, dass die schwarz-rote Koalition die politischen Herausforderungen der kommenden Jahre erfolgreich meistern wird. Eine Mehrheit von 52 Prozent erwartet hingegen, dass die Regierung daran scheitern wird.
Umfrage zeigt: Mehrheit zweifelt an Merz-Regierung – Boris Pistorius bleibt beliebt
Auch die Zusammensetzung des neuen Kabinetts überzeugt nur wenige. Nur eine Minderheit zeigt sich sehr zufrieden mit der Auswahl der Ministerinnen und Minister. Besonders deutlich fällt die Kritik an Merz selbst aus: Lediglich 14 Prozent der Befragten bewerten seine Ernennung zum Bundeskanzler sehr positiv, 48 Prozent zeigen sich unzufrieden.
Deutlich positiver wird Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bewertet. 41 Prozent äußerten sich sehr zufrieden, 25 Prozent sehr unzufrieden. Andere neue Ministerinnen und Minister bleiben dagegen weitgehend unbekannt oder stoßen auf Ablehnung. Der neue Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) erhält nur von 16 Prozent der Befragten Zuspruch. 35 Prozent bewerten seine Ernennung negativ. Besonders schlecht schneiden Nina Warken (CDU) als neue Gesundheitsministerin und Reem Alabali-Radovan (SPD) als neue Entwicklungsministerin ab.
Die Ergebnisse basieren auf einer quotierten Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten im Alter von 18 bis 75 Jahren. Die Erhebung wurde am 9. und 10. Mai 2025 durchgeführt und ist repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. (jal/dpa)