Nach Frankreich und Großbritannien: Auch Meloni will die Ukraine jetzt mit Storm-Shadow-Raketen beliefern

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Giorgia Meloni und Guido Crosetto gehen vor Soldaten über den Rasen
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Verteidigungsminister Guido Crosetto wollen die Ukraine mit Storm-Shadow-Raketen unterstützen. © IMAGO / Independent Photo Agency Int.

Bereits Ende Juni könnte das neunte Hilfspaket Roms für Kiew stehen. Es soll Storm-Shadow-Raketen beinhalten, die wichtige Ziele in Russland treffen sollen.

Rom/Kiew – Das nächste italienische Militärhilfepaket für die Ukraine könnte luftgestützte Marschflugkörper des Typs Storm-Shadow enthalten. Laut der italienischen Tageszeitung Fatto Quotidiano soll der Verteidigungsminister des Landes, Guido Crosetto, den Beschluss für das neunte Hilfspaket für die Ukraine dem Parlament bis Ende des Monats vorlegen.

Neben den Marschflugkörpern Storm-Shadow soll das Paket für den Nato-Verbündeten auch ein Luftabwehrsystem Samp-T umfassen, berichtet die nationale Nachrichtenagentur Ukrinform am Dienstag (18. Juni).

Reichweite von 300 Kilometern: Storm-Shadow-Raketen verbessern Angriffsmöglichkeiten der Ukraine

Damit folgt die Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni Frankreich und Großbritannien. Beide Länder stellten bislang der Ukraine Storm-Shadow-Raketen zur Verfügung, die eine offizielle Reichweite von mehr als 250 Kilometer haben und mit einem 450 Kilogramm schweren Sprengkopf ausgestattet sind, der gegen feste Ziele eingesetzt werden kann.

Kiew hat die Waffen bisher eingesetzt, um wichtige russische Einrichtungen anzugreifen, darunter ein Kriegsschiff und das U-Boot Rostow am Don, das im September 2023 in der Krim-Hafenstadt Sewastopol stationiert war. 

Marschflugkörper Storm Shadow/Scalp in Paris.
Ein Marschflugkörper Storm-Shadow/Scalp. © IMAGO/Nicolas Economou

Timothy Wright, wissenschaftlicher Mitarbeiter für Verteidigungs- und Militäranalysen beim Internationalen Institut für Strategische Studien (IISS), sagte, dass die Storm-Shadow-Rakete der Ukraine eine „verbesserte Fähigkeit verschafft, hochwertige Ziele in den besetzten Gebieten wie russische Flugplätze, Logistikzentren und Kommando- und Kontrollknotenpunkte, von denen einige bisher außerhalb der Reichweite der vom Westen gelieferten Lenkwaffen lagen, in Gefahr zu bringen“, so Wright gegenüber dem US-Portal Newsweek.

Grünes Licht der Nato-Mitglieder: Ukraine darf westliche Waffen für Angriffe auf Ziele in Russland nutzen

Mehr als zwei Jahre nach Beginn des Krieges, den Moskau im Februar 2022 begonnen hat, mehren sich die Rufe nach einer Erlaubnis für die Ukraine, westliche Waffen für Angriffe auf Ziele in Russland einzusetzen. Mehrere Nato-Mitglieder haben Kiew bereits grünes Licht gegeben, russisches Territorium mit von ihnen bereitgestellten Waffen anzugreifen.

Im Mai schlug der britische Außenminister David Cameron vor, der Ukraine zu gestatten, britische Waffen für Angriffe auf russischen Boden zu verwenden. „Die Ukraine hat dieses Recht. Da Russland innerhalb der Ukraine zuschlägt, kann man durchaus verstehen, warum die Ukraine das Bedürfnis hat, sich selbst zu verteidigen“, sagte Cameron im Mai.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Ukraine davor gewarnt, die von den Nato-Mitgliedern bereitgestellten Langstreckenwaffen für einen Angriff auf sein Land einzusetzen. Er sagte letzten Monat, dass ein solcher Angriff „einen globalen Konflikt“ auslösen könnte.

Trotz Drohungen Putins: G7 will Ukraine mit einem Kredit unterstützen

Die G7-Staaten stehen derweil trotz der Drohungen Putins hinter der Ukraine. Denn neben der Hilfe aus Italien wurden auch auf dem G7-Gipfel in Italien letzte Woche (13. bis 15. Juni) wichtige Weichen für eine langfristige Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland gestellt. Zusammengefasst wollen die G7 die Ukraine im Krieg gegen Russland mit einem Kredit von 50 Milliarden Dollar (gut 46 Milliarden Euro) unterstützen.

Er soll aus den Zinsen von eingefrorenem russischen Vermögen finanziert werden und bis Ende des Jahres zur Verfügung stehen – wohl auch, um einem Austrocknen der US-Hilfe bei einer möglichen Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten vorzubeugen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nannte die Vereinbarung „historisch“, auch wenn noch wichtige Details nach dem Gipfel geklärt werden müssen. (bg/dpa)

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