Mit Gelassenheit zum Abschluss
Wie vielfältig die Abschlüsse sind, die man nach den Privaten Oberlandschulen Weilheim in der Tasche haben kann, zeigte die Abschlussfeier am Freitag. 46 Schülerinnen und Schüler aus vier verschiedenen Schularten nahmen ihre Zeugnisse entgegen und blickten gemeinsam auf die Schulzeit zurück – teilweise auf Englisch und Spanisch.
So etwas gibt’s auch nur bei der Abschlussfeier der Oberlandschulen: Vier Schülerinnen stehen am Rednerpult und bedanken sich bei ihren Lehrkräften für das Wissen, dass sie in den vergangenen Jahren erwerben konnten – und zwar in bestem Englisch und Spanisch. Kein Wunder, die vier jungen Frauen sind die diesjährigen Absolventinnen der Berufsfachschule für Fremdsprachen, ein Zweig der Privaten Oberlandschulen am Leprosenweg, den die Jugendlichen wählen können.
Für den kleinen Sprachexkurs gab es tosenden Applaus, nicht nur von Klassenlehrerin Beatrice Paez. Besondere Anerkennung erfuhr dabei Marisa Kranz, die mit einer Abschlussnote von 1,23 einen Staatspreis abräumte. Doch nicht nur die vier zukünftigen Fremdsprachenkorrespondentinnen wurden bejubelt. Auch die Abschlussschüler der anderen Schularten erhielten am Freitagvormittag ihre Zeugnisse.
Geschult im kaufmännischen Bereich, freuten sich 15 Schülerinnen und Schüler über ihre Abschlusszeugnisse der Berufsfachschule für Büromanagement. Klassenlehrerin Uta Rose war stolz auf ihre „fitte Truppe“, die sie erst im September vergangenen Jahres unter ihre Fittiche genommen hatte. Wobei sie schnell gemerkt habe: Die jungen Erwachsenen zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Mischung aus „Zielstrebigkeit und ziemlicher Gelassenheit“ aus, und bis zum Abschluss seien alle „gewachsen“. Dieser sei allerdings nur „ein Übergang“, so Rose. „Das Leben ist kein Test, sondern eine praktische Prüfung“, gab sie ihren Schülern mit auf den weiteren Weg.

Der liegt nun auch vor den Absolventen der Mittleren Reife am Wirtschaftsgymnasium und an der Privaten Wirtschaftsschule, die ebenso beide an den Privaten Oberlandschulen angeboten werden. Acht Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums sowie 19 der Wirtschaftsschulen hielten nach der feierlichen Übergabe am Freitag ihre Zeugnisse in den Händen. Andrea Mohieddine, Klassenlehrerin der zehnten Klasse des Wirtschaftsgymnasiums, ermunterte ihre Schülerinnen und Schüler: „Traut euch was zu!“ Egal, ob sie nun in der Oberstufe bis zum Abitur weitermachten oder „ihren Weg woanders fortsetzen“. Mit „gesundem Selbstvertrauen, Mut und Gelassenheit“, stünde ihnen nichts im Wege.
Eine Schülerin der 11. Klasse der Fremdsprachenschule umrahmte die Abschlussfeier stimmungsvoll mit Klavierstücken von Johann Pachelbel und Lana del Rey. Und Elisabeth Oluwole, die sich für ihr Zeugnis mit ihren Mitschülerinnen zuvor auf Englisch bedankt hatte, gab den Feiernden in einer Rede noch nachdenkliche Worte mit auf den Weg: Schule bedeute für die Schülerinnen und Schüler auch oft Stress – den die Gesellschaft ernst nehmen solle. „Sie legt viel Wert auf Produktivität. Der Wert psychischer Gesundheit wird dabei aber oft unterschätzt.“
Geleitet werden die Oberlandschulen seit Kurzem übrigens von Jörg Riefer, der den Posten von Ingeborg Krabler übernommen hat. Krabler geht heuer, nach 38 Jahren als Lehrerin und Schulleiterin, in Ruhestand (wir berichteten). Er habe lange überlegt, was er seinem ersten Abschlussjahrgang sagen wolle, so Riefer in seiner Rede an die Absolventen. Am Ende war es – angesichts der mannigfaltigen weltweiten Krisen – das: „Seid kritisch, seid kreativ, seid aktiv, und seht Misserfolge nicht als etwas Abschreckendes.“