Neue Studie aus Griechenland - Starke Hitzewallungen deuten auf erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme hin

Die Wechseljahre sind für viele Frauen mit lästigen Hitzewallungen und Schweißausbrüchen verbunden. Bisher gingen Forscher davon aus, dass diese vasomotorischen Symptome durch Östrogenmangel hervorgerufen werden. Eine Studie des Aretaieio Hospital der Universität Athen, über die der MDR berichtet, deutet auf einen ernsteren Hintergrund hin: Starke Hitzewallungen könnten auf ein erhöhtes Risiko für Herz- und Stoffwechselerkrankungen hindeuten.

Studie offenbart erhöhtes Risiko für Fettlebererkrankung

In der Untersuchung, die in einer ambulanten Menopausen-Klinik durchgeführt wurde, analysierten die Wissenschaftler 106 Frauen, die sich in den Wechseljahren befanden oder diese bereits hinter sich hatten. Dabei fokussierten sie sich auf die metabolische, dysfunktionsassoziierte, steatotische Lebererkrankung (MASLD), eine Form der Fettleber, die nicht auf Alkoholkonsum zurückzuführen ist. 

Bei 42 Frauen mit ausgeprägten Hitzewallungen wurde ein dreimal höheres Risiko für MASLD festgestellt, die wiederum Herz-Kreislauf-Erkrankungen bedingt. Die Studienleiterin Eleni Armeni betonte laut MDR auf einer Konferenz in Boston, dass der bisher als Ursache angenommene Östrogenmangel zu kurz greife. Ihre Studie zeige, dass das hormonelle Ungleichgewicht „umfassendere Auswirkungen auf die kardiovaskuläre Gesundheit“ habe.

Neue Perspektiven für die Gesundheitsvorsorge bei Frauen

Die Studienergebnisse könnten einen Paradigmenwechsel in der Gesundheitsbetreuung postmenopausaler Frauen einläuten. Die Forscherin appelliert an die Gesundheitsdienstleister, ihren Patientinnen eine ganzheitliche Betreuung zu bieten, die über die Hormonersatztherapie hinausgeht. „Diese Erkenntnisse sollen ein Ansporn sein, das Wohlbefinden von Frauen in dieser Lebensphase umfassender zu betrachten“, erklärt Armeni.

Betroffene können durch ihre Ernährung einiges erreichen, damit die Veränderungen ohne Komplikation vonstattengehen. So brauche der Körper während der Wechseljahre von einigen Nährstoffen eine höhere Zufuhr. Dazu gehören Vitamin C, D, E und K2 sowie die Gruppe der B-Vitamine. Auch Magnesium, Zink, Calcium und Omega-3-Fettsäuren sind während der Menopause besonders wichtig. Allerdings sollten Nahrungsergänzungsmittel nur in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.