„Es war demütigend“: BBC-Journalist erlebt entwürdigenden Moment im Flugzeug
Frank Gardner macht der polnischen Airline LOT schwere Anschuldigungen. Die meldete sich daraufhin zu Wort – und versprach Besserung.
London – Frank Gardner, ein ehemaliger Kriegsreporter, der durch eine Schussverletzung gelähmt ist, hat kürzlich eine entwürdigende Situation auf einem Flug erlebt. Der 63-jährige Brite, der einst von den Kriegsschauplätzen der Welt für die BBC berichtete, war auf einem Flug von Warschau nach London mit der Fluggesellschaft LOT unterwegs. Da er im Alltag auf einen Rollstuhl angewiesen ist, der ihm im Flugzeug nicht zur Verfügung stand, musste er eine herabsetzende Erfahrung machen.
„Es war demütigend“, erklärte Gardner, als er während des Fluges die Toilette aufsuchen musste und gezwungen war, auf dem Boden des Flugzeugs zu kriechen. „Es war demütigend, in meinem Anzug vor den anderen Passagieren über den Boden eines Flugzeugs schlurfen zu müssen“, teilte er dem Guardian mit. Auf der BBC-Website beschrieb er seine Erfahrung mit LOT als „körperlich zutiefst unangenehm und natürlich auch ziemlich erniedrigend“. Eine unwürdige Erfahrung erlebten auch drei Rollstuhlfahrer mit Easyjet, denen die Tür vor der Nase verschlossen wurde.
Gelähmter Ex-Kriegsreporter muss im Flugzeug zur Toilette robben
Gardner machte seine Erfahrung auf X (Twitter) öffentlich und kritisierte die Fluggesellschaft scharf: „Wow! Es ist 2024, und ich musste gerade auf dem Boden der polnischen Fluggesellschaft LOT entlangkriechen, um während eines Rückflugs von Warschau auf die Toilette zu gelangen.“ Er fügte hinzu, dass es die Vorschrift der Fluggesellschaft sei, keine Rollstühle an Bord zu haben. Der 63-Jährige teilte auch ein Foto, das seine Beine auf dem Gang des Flugzeugs liegend zeigt.
Gardner betonte jedoch, dass die Schuld nicht bei der Kabinenbesatzung liege. „Nicht ihre Schuld, es ist die Airline“, schrieb er in einem weiteren X-Beitrag. Er lobte die Crew für ihre Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit. Dennoch erklärte er, dass er nicht mehr mit LOT fliegen werde, „bis sie im 21. Jahrhundert angekommen ist“. Er bezeichnete es als „inakzeptabel“, dass die polnische Fluggesellschaft nicht einmal schmale Gangstühle an Bord hat. Im Gespräch mit The Guardian erwähnte er, dass alle Airlines, mit denen er zuletzt geflogen ist, solche Rollstühle dabei hatten.
Polnische Fluggesellschaft drückt Bedauern aus und gelobt Besserung
Nachdem Gardner seine Erfahrung öffentlich gemacht hatte, erhielt er viel Unterstützung in den sozialen Medien. Schließlich äußerte sich auch LOT zu dem Vorfall. „Wir bedauern zutiefst die unangenehme Erfahrung, die Herr Frank Gardner auf seinem letzten Flug mit uns gemacht hat. Wir entschuldigen uns aufrichtig für die Unannehmlichkeiten und Unannehmlichkeiten, die durch das Fehlen eines Rollstuhls an Bord entstanden sind“, teilte die Fluggesellschaft The Guardian mit.
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LOT versicherte, dass sie Verbesserungen anstreben. In ihren Dreamliner-Jets seien Bordrollstühle vorhanden, „aus Platzgründen“ jedoch nicht in der Kurzstreckenflotte. Sie prüfen derzeit Möglichkeiten, auch Kurzstreckenflieger mit solchen Stühlen auszustatten. Ein weiterer Vorfall, der für Aufsehen sorgte, spielte sich in Vigo in Spanien ab. Die Fluggesellschaft Air Nostrum strich 80 Passagieren den Flug, um eine Profi-Fußballmannschaft zu befördern. (mt)