Russland selbstbewusster denn je - Bereitet Putin Winteroffensive vor?
Nach Informationen der Nachrichtenagentur „AP“ verstärkt Russland unter Präsident Putin den militärischen Druck auf die Ukraine. Im Winter könnte diese Taktik eine neue Stufe erreichen, eventuell mit dem Ziel, die russischen Gebiete im Osten zu erweitern und die wichtige Infrastruktur der Ukraine schwer zu beschädigen. Putin scheint darauf zu setzen, dass der anhaltende militärische Druck, zusammen mit sich wandelnden politischen Verhältnissen im Westen und der globalen Fokussierung auf den Konflikt zwischen Israel und Hamas, die Unterstützung für die Ukraine im fast zweijährigen Krieg schwächen wird. Dies könnte Kiew möglicherweise zwingen, den Forderungen Moskaus nachzukommen.
Russland selbstbewusster denn je
Tatiana Stanovaya, leitende Wissenschaftlerin am Carnegie Russia Eurasia Center, erklärte in einer kürzlichen Analyse: „Aus Sicht der russischen Führung hat die Konfrontation mit dem Westen einen Wendepunkt erreicht: Die ukrainische Gegenoffensive ist gescheitert, Russland ist selbstbewusster denn je und die Risse in der westlichen Solidarität breiten sich aus.“ Die westliche Unterstützung scheint nachzulassen, da ein Hilfspaket für die Ukraine im US-Kongress ins Stocken geraten ist und die Europäische Union letzte Woche nicht in der Lage war, sich auf ein dringend benötigtes Finanzhilfspaket in Höhe von 54 Milliarden Dollar zu einigen.
Wie wahrscheinlich ist eine russische Offensive?
Nach Berichten der Associated Press scheint die russische Militärstrategie auf eine umfangreiche Offensive in der Ukraine hinzudeuten. Allerdings könnte ein solcher Vorstoß aufgrund von Ressourcenknappheit problematisch sein, da erheblich mehr Truppen und Waffen erforderlich wären.
Spart Russland Marschflugkörper für Winteroffensive?
Laut AP hat das russische Militär in den letzten Monaten den Einsatz seiner Langstrecken-Luft- und Seemarschflugkörper verringert. Dies wird allgemein als Vorbereitung auf die Ansammlung von Waffenbeständen gedeutet, um im Winter die ukrainischen Stromnetze und andere wichtige Infrastrukturen anzugreifen, die aufgrund des hohen Verbrauchs besonders verwundbar sind.
Im Westen herrscht die verbreitete Ansicht, dass sich die Ukraine auf mögliche russische Angriffe vorbereiten muss. In diesem Zusammenhang sagte Mark Galeotti, Leiter des Beratungsunternehmens Mayak Intelligence und Senior Associate Fellow am Royal United Services Institute in London, gegenüber der AP: „Wenn Moskau es schafft, durch die Verteidigungslinien der Ukraine zu brechen, könnten die russischen Streitkräfte dann Verwüstungen an Kommunikations- und Versorgungslinien sowie an hinteren Versorgungsbasen anrichten."