Mega-Streik im Ticker - GDL legt Schienenverkehr lahm - Discover-Piloten kündigen 24-Stunden-Streik an

Mit schärferer öffentlicher Kritik stehe perspektivisch auch die finanzielle Unterstützung der GDL beim Streikgeld durch den Deutschen Beamtenbund in Frage. Dessen Verantwortliche hätten die GDL bereits im Bahn-Tarifkonflikt 2015 zu einer Schlichtung gedrängt.      

„Anders als mit einem Moderator kommt man in der momentanen Situation einfach nicht mehr weiter“, sagte der Gewerkschaftsforscher Lesch. Die Deutsche Bahn habe dies frühzeitig angeregt. Die GDL lehnt bislang ein solches Verfahren bislang ab.

Ein Problem seien die verhärteten Fronten, so Lesch. So lehne es die Bahn nach Angaben der GDL ab, einen Tarifvertrag bei der Instandhaltung mit der GDL auszuhandeln. Die GDL macht dies wiederum zur Vorbedingung neuer Verhandlungen, schildert Lesch. Unter Anleitung eines Moderators bestehe die Chance, derartige Konfrontationslinien erst einmal nach hinten zu stellen und zunächst Dinge auf die Agenda zu setzen, bei denen sich eine Einigung einfacher erzielen lässt. Dies sei notwendig, um überhaupt wieder in Gespräche zu kommen.

Discover-Piloten streiken 24 Stunden lang

19.42 Uhr: Bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines streiken an diesem Freitag die Piloten. Nach einem ersten Warnstreik über fünf Stunden im Dezember ist nun ein 24 Stunden langer Ausstand geplant, wie aus einem Rundschreiben der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hervorgeht.

Verkehrsminister Wissing kritisiert GDL und drängt auf ein Schlichtungsverfahren

16.46 Uhr: Bundesverkehrsminister Volker Wissing schließt ein Schlichtungsverfahren zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn nicht aus. Er erwarte von der Gewerkschaft, dass sie Verantwortung übernehme und an den Verhandlungstisch komme, sagte der FDP-Politiker am Mittwoch im Deutschlandfunk. „Und wenn das so festgefahren ist, dass man offensichtlich nicht mehr miteinander reden kann, dann brauchen wir dringend eine Mediation oder ein Schlichtungsverfahren.“ Allerdings seien die Chancen für eine Schlichtung derzeit eher gering.

Die GDL streikt bis einschließlich Montag bei der Deutschen Bahn. In dem Tarifstreit geht es um die Bezahlung, aber auch um Arbeitszeiten für Schichtarbeiter. GDL-Chef Claus Weselsky lehnt eine Schlichtung ab.

Wissing forderte einen Dialog zwischen den Streitparteien und kritisierte die GDL dafür, dass sie einseitig Forderungen stelle. So komme man nicht zu einem Ergebnis. Er äußerte sich zudem besorgt über die Auswirkungen auf die Wirtschaft. „Es können Güter nicht transportiert werden, und überall dort, wo sie entstehen, bleiben die Betroffenen auf diesen Kosten sitzen. Das ist ja das Ärgerliche an diesem Streik, dass er auf dem Rücken Dritter ausgetragen wird.“

Verhandlungsexperte zu Bahn-Streik: „Keine Toleranz mehr gegenüber der GDL“

8.55 Uhr: Die GDL beginnt mit ihrem nächsten Streik. Sechs Tage lang wollen die Lokführer Deutschland lahmlegen. Verhandlungsexperte Schranner hat eine klare Meinung: „Die Toleranz der Bahn gegenüber der GDL sollte nun zu Ende sein.“ Mehr dazu hier.

Streik bei der Deutschen Bahn bremst Zugverkehr in NRW

07.40 Uhr: Zum Auftakt des sechstägigen Streiks auf der Schiene sind auch in Nordrhein-Westfalen erhebliche Einschränkungen für Reisende und Pendler spürbar. Wie dem regionalen Info-Portal  (https://www.zuginfo.nrw/) zu entnehmen war, waren in dem Bundesland insgesamt 41 Regionalbahnen (RE und RB) und S-Bahn-Linien vom Streik betroffen, zu dem die Lokführergewerkschaft GDL aufgerufen hatte und der am Mittwochmorgen im Personennahverkehr begann.

Die Deutsche Bahn hat einen ausgedünnten Notfahrplan eingerichtet. Dieser laufe stabil, sagte ein Bahnsprecher. Das Wetter verschärfte die Lage nach seinen Worten nicht zusätzlich: Durch den Sturm habe es bisher keine größeren Beeinträchtigungen gegeben.

Nicht bestreikt wurden Züge kleinerer Bahnunternehmen wie Nationalexpress, Eurobahn oder RheinRuhrBahn. Alles in allem fuhren laut zuginfo.nrw am Mittwochmorgen 42 Regionalbahn- und S-Bahn-Linien ohne Einschränkungen - also etwa so viele wie vom Streik betroffen waren.

Die Bahn-Konkurrenten wiesen allerdings darauf hin, dass einzelne Züge ausfallen könnten, wenn etwa Stellwerke bestreikt würden. Der Sprecher der Deutschen Bahn sagte, dass es möglicherweise punktuelle Arbeitsniederlegungen in Stellwerken gebe. Diesbezüglich gebe es bisher aber keine größeren Auswirkungen.

Im seit November laufenden Tarifstreit ist es der vierte und mit sechs Tagen längste Arbeitskampf. Neben finanziellen Forderungen dreht sich die Auseinandersetzung vor allem um das Thema Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter. Die GDL will diese von 38 auf 35 Stunden bei gleichbleibendem Gehalt absenken. Die Bahn hat bisher ein Wahlmodell angeboten, das eine einstündige Absenkung ohne finanzielle Einbußen vorsieht. Wer sich dagegen entscheidet, erhält stattdessen 2,7 Prozent mehr Geld. Gewerkschaftschef Claus Weselsky sieht in der Offerte keine Grundlage für weitere Verhandlungen.

Die Deutsche Bahn bittet Reisende, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindung zu informieren. Tickets für geplante Reisen können zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden.

Lokführerstreik läuft - Notfahrplan wie geplant angelaufen

Mittwoch, 24. Januar, 7.08 Uhr: Mit Beginn des Lokführerstreiks im Personenverkehr der Deutschen Bahn ist der Notfahrplan laut Konzern am frühen Mittwochmorgen wie geplant angelaufen. „Im gesamten Fern- und Regionalverkehr kommt es bis einschließlich Montag zu massiven Beeinträchtigungen durch den Streik der GDL“, teilte die Bahn mit. Der Notfahrplan biete ein stark verringertes, aber verlässliches Angebot an Fahrten. Die Bahn rät Reisenden, im Fernverkehr früh einen Sitzplatz zu reservieren.

Im Güterverkehr läuft der Streik der Gewerkschaft GDL seit Dienstagabend. Auch hier kommt es zu erheblichen Einschränkungen. „Auch der europäische Güterverkehr über die Alpen, Polen oder nach Skandinavien sowie die Seehäfen in Holland oder Belgien sind betroffen“, teilte die Bahn am Abend mit. Bereits vor dem Streik sei ein deutlicher Mengenrückgang registriert worden, weil viele Kunden Transporte abbestellt hätten.

Große Einschränkungen durch erneuten Streik bei der Bahn erwartet

Dienstag, 23. Januar, 14.09 Uhr: Der angekündigte sechstägige Streik der Lokführergewerkschaft GDL wird auch in Rheinland-Pfalz und dem Saarland voraussichtlich für erhebliche Einschränkungen im Schienenverkehr sorgen. Im Fern-, Regional-, und S-Bahnverkehr, erwartet die Deutsche Bahn starke Beeinträchtigungen. Straßenbahnen und Busse im öffentlichen Nahverkehr sollen dagegen wie gewohnt fahren.

Mit dem Notfahrplan der Bahn ist nur ein sehr begrenztes Zugangebot zu erwarten. Auf vielen S- und Regionalbahnlinien kommt es zu Ausfällen, andere Bahnen fahren nur im Zweistundentakt. Auch bei Fernzügen sind große Einschränkungen zu erwarten. Bei bisherigen Streiks der GDL waren rund 80 Prozent der Fernzüge ausgefallen. Nach Angaben der Bahn kann es zu kurzfristigen Ausfällen kommen. Sie empfiehlt Reisenden, sich vor Beginn ihrer Fahrt über die jeweilige Verbindung zu informieren.

Züge anderer Bahnunternehmen wie Vlexx oder Trans Regio, die die Mittelrheinbahn (RB 26) zwischen Köln und Mainz über Koblenz betreibt, sind nicht direkt vom Streik betroffen. Vlexx bedient unter anderem Strecken von Frankfurt via Rheinland-Pfalz nach Saarbrücken, Linien in der Pfalz und entlang des Mittelrheins. Auch die Saarbahn geht davon aus, nicht vom Streik betroffen zu sein. Sollten aber Fahrdienstleiter in Stellwerken die Arbeit niederlegen, könne es auch dort zu Streikauswirkungen kommen, heißt es.

Die Lokführergewerkschaft GDL will im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn ab Mittwoch, 2.00 Uhr, für fast sechs Tage per Streik weite Teile des Personenverkehrs auf der Schiene lahmlegen. Im Güterverkehr sollte der Ausstand bereits am Dienstagabend beginnen.

Sechs Tage Bahn-Kollaps drohen - so bereiten Sie sich jetzt darauf vor 

Weselsky: Unsere Streiks sind rechtmäßig und verhältnismäßig

12.54 Uhr: Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat den sechstägigen Streik bei der Deutschen Bahn ab diesem Mittwoch verteidigt. Die Arbeitgeber seien der Gewerkschaft mit ihrem jüngsten Angebot nicht entgegengekommen, sagte Weselsky am Montag in Berlin. „Wir können lesen. Wir wissen, was dort geschrieben steht. Und es ist keine Verhandlungsgrundlage zum Einstieg in einen Verhandlungstermin mit der DB.“

Mit Blick auf einen möglichen neuen Versuch der Deutschen Bahn, den angekündigten Arbeitskampf gerichtlich zu stoppen, zeigte sich der GDL-Chef zuversichtlich. Schon beim vorigen Streik vor rund anderthalb Wochen sei die Bahn mit einem solchen Versuch in zwei Instanzen gescheitert. „Wir sind nicht gestoppt worden, weil unsere Streiks rechtmäßig, verhältnismäßig und zulässig sind“, sagte Weselsky. Ob die Bahn erneut vor Gericht ziehen wird, war am Montag zunächst offen.

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