Kurz vor ihrem Tod setzte Wanda Perdelwitz (†41) sich für Fahrradfahrer ein

Ein tragischer Unfall erschüttert Hamburg: Schauspielerin Wanda Perdelwitz (†41), bekannt aus „Großstadtrevier“ und „Das Traumschiff“, ist tot. Sie starb an den Folgen eines schweren E-Bike-Sturzes. Am 28. September fuhr sie auf dem Radweg, als der Beifahrer eines geparkten Ford Transit unvermittelt die Tür öffnete. Perdelwitz konnte nicht mehr ausweichen, stürzte und zog sich schwere Verletzungen zu, an denen sie am 8. Oktober verstarb. 

Besonders tragisch: Nur kurz vor dem Unglück, bei dem Perdelwitz keinen Helm trug, setzte sie sich auch für Radfahrer ein.

Perdelwitz engagierte sich für Klima und Verkehrssicherheit

Wie „Bild“ berichtet, setzte sich Wanda Perdelwitz seit Jahren für eine nachhaltige, sichere und lebenswerte Stadt ein. Sie fuhr häufig mit dem Fahrrad zu Dreharbeiten, verzichtete bewusst auf das Auto und war auch mit ihrem sechsjährigen Sohn stets umsichtig im Straßenverkehr.

Nur wenige Tage vor dem Unfall trat sie beim Hamburger Filmfest auf – mit einem Schild in der Hand, auf dem stand: Ich stimme mit Ja!“ Damit warb sie für den Hamburger Zukunftsentscheid, über den am 12. Oktober abgestimmt wird. Die Initiative will Hamburg bis 2040 klimaneutral machen.

Ein wichtiger Teil der Forderungen betrifft den Radverkehr: Das Netz der Radwege soll ausgebaut, Tempo-30-Zonen in der Stadt ausgeweitet und die Sicherheit für Radfahrende deutlich verbessert werden.

Der Radstreifen "An der Verbindungsbahn" im Hamburger Stadtteil Rotherbaum.
Der Radstreifen "An der Verbindungsbahn" im Hamburger Stadtteil Rotherbaum. ADFC Hamburg

Bereits elf Radfahrer in diesem Jahr in Hamburg getötet

Während die Polizei Hamburg Zeugen des sogenannten „Dooring“-Unfalls, der zum Tod von Wanda Perdelwitz führte, sucht, fordert der ADFC vom Senat wirksame Maßnahmen zur Sicherheit ungeschützter Verkehrsteilnehmer. „Wir sind erschüttert und fassungslos, bereits elf auf dem Rad getötete Menschen in diesem Jahr betrauern zu müssen – und das in immer kürzeren zeitlichen Abständen“, sagt Thomas Lütke vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) in Hamburg.

Für Sonntag, 12.10., 14 Uhr, ruft der Fahrradclub zu einer Mahnwache für die getötete Radfahrerin auf und stellt ein Ghostbike bei der Unglücksstelle auf. Lütke: „Wir fragen uns, wie viele noch, bis der Senat und vor allem die Innenbehörde von Andy Grote und die Polizei endlich was gegen das Töten auf Hamburgs Straßen unternehmen?“