Österreich-Kapitän ringt nach Graz-Amoklauf im Interview um die richtigen Worte
Die österreichische Nationalmannschaft gewinnt gegen San Marino. Die Gedanken der ÖFB-Kicker sind nach dem Amoklauf in Graz allerdings bei den Opfern.
Serravelle – Obwohl Marko Arnautović beim 4:0-Erfolg der österreichischen Nationalmannschaft gegen San Marino zwei Tore erzielte, war von Freude beim ÖFB-Kapitän keine Spur. Der 35-Jährige zeigte sich im Gespräch mit ServusTV tief betroffen von den tragischen Vorfällen in Graz, bei denen am Dienstagmorgen (10. Juni) zehn Menschen durch einen Amoklauf ums Leben kamen.
Nach Amoklauf in Graz ringt ÖFB-Kapitän Arnautovic um Worte
Arnautović erklärte nach dem Spiel: „Mit dem, was wir heute in der Früh gehört haben, interessiert mich dieses Spiel überhaupt gar nicht. Seither habe ich nur Herzrasen, Mitleid komplett für das, was dort in Graz passiert ist.“
Der emotional aufgewühlte Stürmer verzichtete bewusst auf jeglichen Torjubel und drückte seine innere Zerrissenheit aus: „Ich wollte hier gar nicht herkommen (Anm.: zum Interview), aber ich muss das machen.“
Zehn Menschen verlieren bei Amoklauf in Graz ihr Leben
Am Dienstagvormittag ereignete sich der Amoklauf im BORG Dreierschützengasse in Graz. Ein 21-jähriger ehemaliger Schüler eröffnete mit zwei legal besessenen Schusswaffen das Feuer. Dabei verloren zehn Menschen ihr Leben – sechs Frauen, drei Männer und der Täter selbst – während zwölf weitere Personen verletzt wurden, darunter drei schwer.
Die Gedanken der gesamten Mannschaft waren ausschließlich bei den Opfern und deren Angehörigen in Graz. Arnautović fügte hinzu: „Das ist brutal. Ich weiß nicht, ob wir noch so safe sind auf dieser Welt.“ Trotz des sportlichen Erfolgs und der Annäherung an Toni Polsters Torrekord überwog die Trauer über die schrecklichen Nachrichten aus der Steiermark.
An diesem düsteren Tag bewies das ÖFB-Team Professionalität und sicherte sich den wichtigen Sieg in der WM-Qualifikation – ein kleiner Trost in einer Zeit nationaler Trauer. (kk)