Bergsteiger nach Lawinenunglück in Südtirol vermisst: Retter kämpfen mit Problemen an berüchtigter Route
Eine Lawine reißt einen Bergsportler am Ortler in Südtirol mit. Die Bergrettung fand bislang nur seinen Rucksack sowie seine Ski – und kämpft gegen die Zeit.
Sulden – Große Aufregung nach einem Lawinenabgang auf dem Ortler in Südtirol (Italien). Am Freitagvormittag (7. Juni) traf ein Schneebrett zwei Bergsteiger an der berüchtigten Minnigeroderinne. Einer der beiden wird seitdem vermisst.
Vermisstensuche in Südtirol: Lawine reißt Mann am Ortler mit – Route ist berüchtigt
Wie österreichische und italienische Medien berichten, hatte sein Seilpartner bereits den Gipfel erreicht, als sich etwa 50 Meter darunter die Lawine löste und den Südtiroler mitriss. Der Mann am Gipfel alarmierte dann sofort den Notruf, zwei Rettungshubschrauber rückten aus.
Minnigeroderinne am Ortler im Südtirol
Der Aufstieg über die Minnigeroderinne gilt als Klassiker für Skitouren am Ortler. Die Route ist besonders steil und kann bei guten Verhältnissen abgefahren werden. Allerdings herrscht hier Steinschlag-Gefahr und frühe Sonne sorgt häufig für schwierige Schneeverhältnisse.
Aber der verschüttete 44-Jährige war nicht zu finden, lediglich sein Rucksack sowie seine Skier tauchten im Schnee auf. Seitdem verläuft die Personensuche schwierig, der Einsatz musste wegen hoher Lawinengefahr zwischenzeitlich unterbrochen werden, wurde erst am Samstagmorgen wieder aufgenommen. Nicht selten, dass Schneeverhältnisse die Retter in den Bergen ausbremsen.
Suche nach verschüttetem Bergsportler in Südtirol: Finanzwache schickt Spezial-Helikopter
Laut Rai rückte am Freitagnachmittag die Finanzwache zur Unterstützung aus und versuchte das Mobiltelefon des Vermissten zu orten. Eine Bergung war allerdings wegen der Schneeverhältnisse nicht möglich, erst über Nacht minderten kühlere Temperaturen die Lawinengefahr so weit, dass ein Einsatz stattfinden kann. Dementsprechend herrscht nun am Samstagmorgen Zeitdruck. Seit 6 Uhr sind Suchtrupps mit Hunden im Gebiet unterwegs. Die Nassschneelawine am Vortag hatte sich nach ersten Erkenntnissen der Bergrettung Sulden von selbst gelöst, gerade im Frühling ist die Gefahr von Nasschneelawinen und Altschneefeldern besonders groß. (moe)