„Gestrandete“ Nasa-Astronauten müssen noch länger auf Rückflug zur Erde warten
Die beiden Nasa-Astronauten, die nicht mehr mit dem problematischen „Starliner“-Raumschiff zur Erde zurückkehren durften, sitzen immer noch auf der ISS fest.
Washington D.C. – Ihr Raumschiff „Starliner“ ist schon längst wieder auf der Erde, doch die beiden Nasa-Astronauten Barry „Butch“ Wilmore und Sunita „Suni“ Williams befinden sich immer noch an Bord der Internationalen Raumstation ISS – und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Ihre Rückkehr zur Erde verzögert sich nämlich weiter.
Die beiden brachten den „Starliner“ von Boeing bei einem Testflug Anfang Juni zur ISS und sollten sich dort eigentlich nur einige Tage aufhalten. Doch wegen technischer Probleme verzögerte sich der Weltall-Ausflug immer weiter – bis die US-Raumfahrtorganisation Nasa letztendlich entschied, auf Nummer sicher zu gehen: Das Raumschiff sollte ohne Crew zur Erde zurückkehren, Williams und Wilmore sollten später mit einem SpaceX-Raumschiff zurückkehren.
„Starliner“-Astronauten warten immer noch auf Rückflug von der ISS
Anfang September kehrte der „Starliner“ also unbemannt zur Erde zurück, während Williams und Wilmore an Bord der ISS blieben und dort in die planmäßige Crew integriert wurden. Auf der Erde veränderten Nasa und SpaceX die Pläne, sodass an Bord eines anderen Raumschiffs Platz für die beiden zurückgebliebenen Astronauten frei wurde. Ende September erreichte die „Crew Dragon“-Kapsel von SpaceX mit zwei freien Plätzen die Internationale Raumstation. Im Februar sollte die zweiköpfige Crew Wilmore und Williams mit zurück zur Erde nehmen.
Doch aus diesem Plan wird nun nichts, denn die nächste ISS-Crew, genannt „Crew-10“, wird später auf der ISS eintreffen als bisher geplant – und an der Ankunft der neuen Crew hängt auch der Abflugtermin der alten Besatzung. Der Start der neuen Mission wurde auf Ende März verschoben, wie die Nasa mitteilt. Hintergrund ist, dass für die Mission ein neues „Crew Dragon“-Raumschiff zum Einsatz kommen soll, für das mehr Zeit zur Vorbereitung benötigt wird.
Alte ISS-Crew muss auf die neuen Astronauten warten und sie schulen
Nachdem die neue Crew auf der ISS angekommen ist, soll die alte Crew fünf Tage Zeit haben, die neu eingetroffenen Astronauten an Bord der ISS zu schulen. Dieses „Handover“-Verfahren soll es ermöglichen, wertvolle Erfahrungen und Informationen an die neue Crew weiterzugeben und einen reibungslosen Übergang für die laufenden wissenschaftlichen Arbeiten und Wartungen gewährleisten.
Rein technisch betrachtet ist die weitere Verzögerung kein Problem: Im Notfall können die Astronauten jederzeit mit ihrem Raumschiff zur Erde zurückkehren. An Bord der ISS gibt es außerdem genügend Vorräte für die Crew – erst kürzlich haben zwei Versorgungsflüge weitere Nahrung, Wasser, Kleidung und Sauerstoff in die Erdumlaufbahn gebracht. Was aber ein so langer Weltraumaufenthalt ohne vorherige Vorbereitung und Planung mit Menschen macht, wissen wohl nur Williams und Wilmore selbst. (tab)