Ferienwohnungen an Nord- und Ostsee stehen leer – Vermieter schlagen Alarm
Trotz Sommerferien sind an Nord- und Ostsee noch auffallend viele Ferienwohnungen verfügbar – ein ungewöhnliches Bild für die Hauptsaison. Tourismus- und Branchenvertreter sprechen von einer spürbaren Buchungszurückhaltung und massiven Planungsproblemen.
Gastgeber an Nord- und Ostsee leiden unter fehlenden Urlaubern
Vor allem spontane Buchungen und kurzfristige Stornierungen setzen Gastgeber unter Druck. „Das ist für uns eine Katastrophe!“, klagt Lars Schwarz vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Mecklenburg-Vorpommern laut "Moin.de". Immer öfter wird sogar am Anreisetag noch abgesagt.
Vor allem kleinere und privat geführte Betriebe würden darunter leiden. Die Tourismus‑Agentur Nordsee (Tano) erklärt: Langfristige Urlaubsplaner gäbe es kaum mehr, daran sei auch das Wetter schuld.

Inflation zwingt Touristen sich einzuschränken und führt zu Konsumflaute
Hinzu komme eine spürbare Konsumflaute: Wegen der gestiegenen Preise durch Inflation und Energiekrise, müssen sich die Urlauber einschränken. Dies macht sich beispielsweise beim Restaurantbesuch bemerkbar, wo der klassische Drei-Gänge-Abend zur Ausnahme wird.
Die Branche hofft deshalb auf politische Entlastung, unter anderem durch die Rückkehr zur reduzierten Mehrwertsteuer. Trotz aller Schwierigkeiten bleibt die Stimmung verhalten optimistisch. Mit gutem Wetter bleiben die Gastgeber aber optimistisch.
Einwohner klagen über Touristen-Ansturm an der Ostsee - was helfen soll
Vor zwei Jahren sah die Lage an der Ostsee noch ganz anders aus: Einheimische beklagten sich über den zunehmenden Touristenansturm und gründeten Bürgerinitiativen, um ihre Bedürfnisse zu schützen.
Nadine Förster aus Göhren auf Rügen sprach sich gegen den Ausbau der Bettenkapazitäten aus. In den Sommermonaten haben Einheimische ihrer Meinung nach "nichts mehr von ihrer Insel". Die Initiativen setzen sich für lebenswerte Bedingungen ein und fordern Maßnahmen, um die Gästeströme zu verteilen und den Bau von Ferienwohnungen einzuschränken.
Auch auf südlichen Inseln wie Mallorca ist man vom Massentourismus nicht sehr begeistert. Immer wieder gibt es Proteste gegen die vielen Reisenden, die für die Anwohner alles zu sehr verteuern, so die Kernaussage.