Enorme Unterschiede - Flüchtlingsunterbringung: Berlin und Bayern fast ausgelastet, Baden-Württemberg hat Platz

Die geringste Auslastung verzeichnete Ende Januar Baden-Württemberg mit gerade einmal 34 Prozent, auf dem zweiten Platz liegt Niedersachsen mit rund 36 Prozent – am höchsten ausgelastet ist dagegen die Erstaufnahme Berlin mit 93 Prozent, gefolgt von Bayern mit 81 Prozent am Ende des vergangenen Jahres. Die Auslastung für Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Sachsen-Anhalt lag Ende Januar 2025 zwischen 73 und 79 Prozent.

Laut der Abfrage sinken die Asylbewerberzahlen in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Hamburg, Thüringen und Rheinland-Pfalz. Brandenburg rechnet sogar mit der geringsten Verteilung von Flüchtlingen an die eigenen Städte und Gemeinden seit 2022. Einige Kommunen müssen demnach dort 2025 keine Geflüchteten aufnehmen. In Sachsen-Anhalt wurden bereits Kapazitäten der Erstaufnahme-Einrichtungen reduziert, auch Thüringen plant das. In Baden-Württemberg wurden Notunterkünfte umfunktioniert.
Die restlichen Bundesländer beschreiben die Situation als unverändert ernst. Insbesondere aus Bayern kommen scharfe Formulierungen: Die Zahlen seien weiterhin „zu hoch“, die Lage habe sich „mitnichten entspannt“, sagte ein Sprecher des Bayrischen Innenministeriums.

Für die Erstaufnahme der Asylsuchenden sind die Bundesländer zuständig, von dort werden sie an die Städte und Gemeinden verteilt. Der stern erfragte bundesweit die Situation in den Erstaufnahmeeinrichtungen. Aus allen Bundesländern liegen Zahlen zu der Frage vor, wie viele Menschen derzeit in den Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht sind, die ausschließlich vom jeweiligen Land betrieben werden; in einigen Bundesländern gibt es zusätzliche Aufnahmezentren, die in Kooperation mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge betrieben werden. Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bremen ließen Fragen zur prozentualen Auslastung der Erstaufnahmeeinrichtungen unbeantwortet.