"Ich hatte Angst": Spaniens Kapitän Morata macht große EM-Beichte

Spanien-Kapitän Álvaro Morata berichtet offen über eine schwere mentale Krise vor der Europameisterschaft 2024. Er schildert, dass ihn während dieser Zeit „viele furchtbare, selbstzerstörerische Gedanken” plagten. „Es ging mir durch den Kopf, eine Verletzung vorzutäuschen, damit ich nicht (zur EM; Anm. d. Red.) fahren muss“, zitiert "The Athletic" den Stürmer aus dessen Dokumentation „Morata: They Don't Know Who I Am“.

Dabei beschreibt der Stürmer, was in ihm damals vorging. „Du spürst viele Dinge in deinem Körper und weißt nicht, warum oder wie. Deine Beine schmerzen. Dein Brustkorb verschließt sich. Du kannst nicht atmen. Ich hatte Angst, einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen. Ich hatte vor allem Angst.“

Morata spricht offen über seine Probleme: „Ich wollte nur noch weinen"

Morata erinnert sich an einen emotionalen Tiefpunkt in der Champions-League-Partie von Atlético Madrid gegen Borussia Dortmund im April 2024. Bei der 2:4-Niederlage ließ der Spanien zahlreiche gute Chancen liegen und sah sich anschließend heftiger Kritik ausgesetzt. „Ich wollte nur noch weinen. Da fing alles an“, so Morata, der anschließend aus Selbstschutz nach Mailand wechselte. „Ich konnte keine weitere Depression riskieren. Es ist nicht schön für mich, das zu sagen, aber der Wechsel war die einfachste Entscheidung, die ich treffen konnte.“

Letztendlich konnten seine Mannschaftskameraden, Trainer und Psychologen ihn davon überzeugen, für Spanien bei der EM zu spielen. Am Ende führte Morata sein Team als Kapitän zum Titelgewinn.

Angesichts seiner Geschichte appelliert Morata, dass „psychische Gesundheit nichts mit dem Status zu tun“ habe. „Man hat keine Ahnung, was mit einem passiert. Depressionen sind ein sehr tiefgreifendes Problem, Angstattacken auch“, so Spaniens Angreifer.