Nach dem Aufstieg kam der Fall: Schmuckhändler mit über 2.000 Filialen ist erneut insolvent

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Einst hat das Geschäft floriert – nun rutscht ein bekannter Modeschmuckhändler das zweite Mal innerhalb von sieben Jahren in die Insolvenz.

Illinois – Schwache Konjunktur, sinkende Nachfrage und hohe Kosten: Für viele Einzelhändler wird es auf dem Markt enger. Bekannte Ketten machten ihre Läden dicht, darunter die bekannte Marke GameStop und auch der Modehändler Forever 21 musste zweimal Insolvenz anmelden. Ein internationaler Schmuckhändler muss nun ebenfalls den Schritt gehen.

Schmuckhändler mit Filialen in Deutschland ist erneut insolvent

Der US-Schmuckhändler Claire's Holdings LLC hat ein Insolvenzverfahren eingeleitet. „Obwohl Claire’s in den letzten Jahren viele Schritte unternommen hat, um diese und andere Herausforderungen zu bewältigen, reichte dies nicht aus, um die Hindernisse zu überwinden“, heißt es jüngst eingereichten Insolvenzerklärung des Unternehmens. Die Konkurrenz im Online-Handel, die wirtschaftlichen Herausforderungen sowie die US-Zölle haben dem Händler stark zugesetzt. „Diese Entscheidung ist schwierig, aber notwendig“, sagte Chris Cramer, CEO von Claire's.

Modeschmuck auf Volksfesten Ketten und Armbänder befinden sich als Modeschmuck in den Auslagen
Schmuckhändler mit über 2.000 Filialen ist erneut insolvent © Gottfried Czepluch/imago

„Ich möchte unseren Mitarbeitern meinen Dank aussprechen, die in einer sich ständig weiterentwickelnden Verbraucherlandschaft weiterhin fleißig daran arbeiten, unseren Kunden großartige Produkte und Erlebnisse zu bieten. Wir sind auch in dieser Zeit weiterhin bestrebt, unsere Kunden zu bedienen und mit unseren Lieferanten und Vermietern in anderen Regionen zusammenzuarbeiten.“ Ob das Verfahren Folgen für europäische Filialen hat, bleibt offen. Das Unternehmen hat mehr als 2.750 Filialen in 17 Ländern. In Deutschland betreibt das Unternehmen Filialen unter anderem in München, Berlin, Köln, Nürnberg und Koblenz.

Zukunft des insolventen Schmuckhändlers ist ungewiss – Hoffnung bleibt

Das Unternehmen hatte zwischen 2000 und 2007 den Jahresumsatz deutlich gesteigert und im Jahr 2007 1,48 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Im Jahr 2018 musste der US-Händler erstmals Insolvenz beantragen. Damals schritten die Gläubiger Elliott Management Corporation und Monarch Alternative Capital ein.

Was die Zukunft des Händlers angeht, ist Josh Holmes, Forschungsleiter bei Retail Economics zuversichtlich. Die langjährige Präsenz des Unternehmens in amerikanischen Einkaufszentren könnte zur Rettung beitragen. Claire's selbst gab an, man habe in den Monaten vor der Insolvenz über 150 potenzielle Käufer kontaktiert und mehrere Absichtserklärungen erhalten. Der Stichtag für die Übernahme des Unternehmens ist vorläufig der 31. August.

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