Es wird gefeiert: Energiezentrale kann starten - „Ohne dieses Engagement hätten wir wohl länger gebraucht“

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Die Energiezentrale in der alten Layritzhalle speist seit Anfang Oktober warmes Wasser in das Penzberger Fernwärmenetz; hier das Herzstück im vergangenen August kurz vor der Fertigstellung mit Holzkessel, Teilen der Filteranlage und Pufferspeicher; im Bild mit Stadtwerke-Vorstand André Behre. © Wolfgang Schörner

Die Testläufe in der neuen Energiezentrale der Penzberger Stadthalle waren erfolgreich. Das neue Biomasse-Kraftwerk in der alten Layritzhalle kann mittlerweile warmes Wasser in das Penzberger Fernwärmenetz einspeisen. Am Samstag nächster Woche wird groß die Einweihung gefeiert.

Vor drei Jahren begannen bei der alten Layritzhalle, in der früher Lokomotiven modernisiert wurden, die Arbeiten. Damals ging es zunächst um die Sanierung des Gebäudes. Zugleich musste es für das künftige Kraftwerk vorbereitet werden. Der Technik-Einbau für die neue Energiezentrale begann im vergangenen Jahr. Nun ist das Fernwärme-Kraftwerk fertiggestellt und kann warmes Wasser in das Netz liefern.

Herzstück ist ein 1,8-Megawatt-Kessel

Das Herzstück der Energiezentrale ist ein 1,8-Megawatt-Kessel, der laut Stadtwerken mit „regionalem Waldrestholz“ befeuert wird. In der riesigen Halle wäre noch Platz für einen zweiten Kessel mit 3,2 Megawatt, was dem geplanten Endausbau der Energiezentrale entsprechen würde – aber das ist noch Zukunftsmusik. Im Erdgeschoss steht zudem ein 8-Megawatt-Gaskessel. Er dient als Reserve und für Spitzenlasten, zum Beispiel bei Eiseskälte im Winter, wenn der Holzkessel für die Versorgung des Fernwärmenetzes nicht ausreicht. Der Gaskessel könnte im Notfall auch das gesamte Netz versorgen.

Das Biomassekraftwerk soll künftig das gesamte Fernwärmenetz in Penzberg versorgen. Nach einer Schätzung aus dem vergangenen Jahr kostet die Energiezentrale 8,3 Millionen Euro, vor Abzug einer Förderung vom Bund in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Ans Fernwärmenetz angebunden sind zum Beispiel das neue Wohnviertel „An den Eichen“, das Familienbad, das AWO-Seniorenzentrum, Realschule und Gymnasium. Hinzukommen unter anderem das Krankenhaus, weitere Wohnhäuser und das geplante Kinderhaus an der Nonnenwaldstraße.

Alle Anlagen erfolgreich getestet

Laut Stadtwerke-Vorstand Behre folgen noch letzte behördliche Abstimmungen, um in den Regelbetrieb gehen zu können sowie ein interner Test aller Sicherheitseinrichtungen, insbesondere für das schnelle und sichere Abschalten aller Anlagen im Notfall. Nichtsdestotrotz speist das neue Kraftwerk ihm zufolge bereits seit Anfang Oktober Energie in das Penzberger Fernwärmenetz. Alle Komponenten wie die Filter und die Steuerung würden dabei „in den gewünschten und behördlich festgelegten Parametern“ laufen, berichtet er. Gleichwohl seien noch einige Komponenten einzufahren und im weiteren Verlauf zu justieren.

Die zuvor angesetzten Testläufe liefen laut Behre seit etwa Ende August. Alle Anlagen seien erfolgreich getestet und einsatzbereit. Danach wurden ihm zufolge noch Feinjustierungen vorgenommen und auf ihre Wirksamkeit überprüft. Im Zusammenspiel, so sein Fazit, laufe die Anlage nach diversen Testläufen, zum Beispiel für Volllast und Teillast, stabil. In dem Zusammenhang spricht er auch einen Dank an das gesamte Fernwärmeteam aus. Es habe in den letzten Wochen äußerst großes Engagement gezeigt, um die Anlage zum Laufen zu bringen. „Ohne dieses Engagement, bereichert mit vielen Ideen, den zukünftigen Betrieb sicherzustellen und zu optimieren, hätten wir wohl länger gebraucht.“

Einweihungsfeier

Die Penzberger Stadtwerke laden für Samstag, 9. November, von 10 bis 16 Uhr die Bevölkerung zur Einweihungsfeier der Energiezentrale in der alten Layritzhalle (Am Alten Kraftwerk 5) ein. Der offizielle Einweihungsakt findet von 10 bis circa 11 Uhr statt. Danach folgt ein Programm mit Infoständen zu Energiezentrale und Fernwärmeausbau, Besichtigungen, Mitmachaktionen und einer Kinderspielecke mit Hüpf- und Kletterburg. Wer an einer Führung teilnehmen will, wird gebeten, sich bis Freitag, 7. November, anzumelden: per E-Mail an kommunikation@stadtwerke-penzberg.de. Sie beginnen um 12, 13, 14.15 und 15.15 Uhr (maximal je 15 Personen). Für Getränke und Snacks sorgt das OK Penzberger Fasching. Parkmöglichkeiten gibt es an der Berghalde.

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