Alle Lichtlein brennen wieder: An der Weihnachtsbeleuchtung wird nicht mehr gespart
Unter dem Eindruck der Energiekrise hielten sich 2022 viele Kommunen in Bad Tölz-Wolfratshausen mit der Weihnachtsbeleuchtung zurück. Heuer geht‘s zurück auf 100 Prozent.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Advent, Advent – nicht nur ein Lichtlein brennt. Viele elektrische Kerzen bringen in der Weihnachtszeit Glanz und Stimmung in die dunkle Jahreszeit. Das gilt heuer in den Städten und Gemeinden im Landkreis weitgehend wieder in vollem Ausmaß, nachdem es in Vorjahr unter dem Eindruck der Energiekrise noch eingeschränkt war. Dank LED-Technik wird aber meist weiterhin energiesparend beleuchtet.
Christbaum in der Marktstraße Bad Tölz wieder 12 Stunden täglich beleuchtet
Um Energie zu sparen und auch um ein Zeichen zu setzen, hatte die Stadt Bad Tölz vor einem Jahr zum Beispiel die Zeiten reduziert, in denen am großen Christbaum in der Marktstraße die Lichter brannten. Nur noch von 15 bis 21 Uhr waren sie eingeschaltet. Heuer ist man nach Auskunft von Rathaus-Sprecherin Birte Otterbach wieder zu den früher üblichen Zeiten von 10 bis 22 Uhr zurückgekehrt.
Dafür wurde eine neue Maßnahme ergriffen, um den Gesamtenergieverbrauch zu senken. Hausbesitzer, Händler und Anwohner der Marktstraße tragen mit Lichtleisten in ihren Fenstern zur weihnachtlichen Stimmung bei. Ihnen hat die Stadt angeboten, kostenfrei die herkömmlichen Glühlampen gegen LED-Leuchten auszutauschen. Laut Otterbach haben 38 Haushalte dieses Angebot angenommen.
Neu in Bad Tölz: 160 recycelbare Leuchtkugeln
Insgesamt hat die Stadt heuer in Sachen Weihnachtsbeleuchtung sogar einen draufgelegt. Wie berichtet wurden 160 recycelbare Leuchtkugeln im Badeteil und der Altstadt aufgehängt. „Wegen der Schnee-Episode hat sich die Installation etwas verzögert, inzwischen sind aber alle angebracht“, so Otterbach.

Diese Leuchtkugeln sowie auch die kleineren Christbäume an den Tölzer Straßen sind der Pressesprecherin zufolge an die Straßenlaternen gekoppelt. Wie diese fangen sie also mit Einsetzen der Dämmerung zu leuchten an und schalten sich ab, wenn es wieder hell wird.
Und wie viel Strom verbraucht die Weihnachtsbeleuchtung? Rund 1450 Kilowattstunden (kWh) mache die traditionelle Beleuchtung aus, antwortet Otterbach. Hinzu kämen heuer die Leuchtkugeln. „Hier geht der Hersteller von einem Verbrauch von 65 kWh pro Tag für 160 Leuchten aus.“ In fünf Wochen kämen so rechnerisch rund 2200 kWh heraus.
Wolfratshausen: Weihnachtsbeleuchtung wieder bei 100 Prozent
Merklich dunkler als sonst zur Weihnachtszeit blieb es 2022 in Wolfratshausen. Nach Auskunft von Kulturmanager Andreas Kutter wurde damals wegen der Energiekrise nur die Hälfte der Lichter eingeschaltet. Wolfratshausen glänzt rund ums Fest vor allem mit den Girlanden, die sich über Ober- und Untermarkt spannen. „Da sind wir heuer wieder bei 100 Prozent“, sagt Kutter. Da man aber komplett auf LED-Technik setze, „sparen wir dabei trotzdem ganz gut“, versichert der Kulturmanager. „Die Weihnachtsbeleuchtung ist nicht der größte Energiefresser.“
Ähnlich äußert sich Thomas Loibl, Sprecher der Stadt Geretsried. „Im Vergleich zur Straßenbeleuchtung oder dem Anstrahlen von Gebäuden wie dem Rathaus oder der Kirche St. Benedikt in Gelting sind die Weihnachtslichter nicht der große Verbraucher.“ Vergangenes Jahr habe die Stadt allgemein ihren Energieverbrauch gesenkt und im Zuge dessen auch die Weihnachtsbeleuchtung reduziert. Es seien 2529 Watt weniger an Leistung installiert worden, was über eine Brenndauer von 600 Stunden eine Energieeinsparung von rund 1500 Kilowattstunden ergeben habe.
Geretsried kehrt zu vollem Lichterglanz zurück
Heuer sei man in Geretsried wieder zum früher üblichen Lichterglanz zurückgekehrt. In der Neuen Mitte mit Karl-Lederer-Platz und Egerlandstraße, am Neuen Platz, in der Sudeten- und der Adalbert-Stifter-Straße zieren laut Loibl Sterne die Laternenmasten. In der Neuen Mitte gebe es zusätzlich Leuchtschläuche.
„In der Gemeinde Lenggries ist die Weihnachtsbeleuchtung wieder auf dem Stand von vor Corona- beziehungsweise Gaskrise“, informiert auch der dortige Geschäftsleitende Beamte im Rathaus, Tobias Riesch. „Lediglich der Christbaum auf dem Isarplatz konnte heuer wegen der Baustelle nicht aufgestellt werden.“
Drei beleuchtete Christbäume in Benediktbeuern
Die Gemeinde Lenggries versuche natürlich, möglichst stromsparende Weihnachtsbeleuchtung einzusetzen. Zu den Stromkosten lasse sich keine Aussage treffen, „da die Beleuchtung an die Straßenbeleuchtung gekoppelt ist und diese pauschal abgerechnet wird“. Die Weihnachtsbeleuchtung sei überwiegend an den Straßenlaternen angebracht und werde dort über eine Steckdose am Masten versorgt.
Auf die kleinen Christbäume entlang der Dorfstraße hatte die Gemeinde Benediktbeuern vergangenes Jahr verzichtet. Nach Auskunft von Sabine Rauscher, Chefin der Tourist-Info, bleibt es heuer dabei. Benediktbeuern konzentriere sich beleuchtungstechnisch auf die drei großen Christbäume an der Feuerwehr am Ortseingang, am Dorfplatz und im oberen Bereich der Dorfstraße.
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