Ergebnis dürfte Anwohner überraschen: Gemeinde misst Geschwindigkeiten auf Straße mit Tempo-30-Regelung

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Mit Topo-Boxen – hier ein Beispiel aus einem anderen Ort – kann die Geschwindigkeit von Autos gemessen werden, ohne dass es die Fahrer bemerken. © Detlef Sundermann

Anwohner in Reichersbeuern beschweren sich über zu schnelles Fahren an einer Tempo-30-Straße. Ein Messgerät soll nun Klarheit schaffen.

Reichersbeuern – Wird auf dem Schongerweg in Reichersbeuern zu schnell gefahren? Um dies festzustellen, wurde in der Zeit vom 13. August bis 15. November zwischen der südlichen Abzweigung Schongerring und dem Fußweg zur Pferdekoppel eine sogenannte Topo-Box angebracht. Anwohner hatten sich jüngst darüber beschwert, dass hier das Limit von 30 Kilometern pro Stunde des Öfteren überschritten werde.

Messungen mit Topo-Box auf Tempo-30-Straße: „Auswertung hat ergeben, dass es eigentlich passt“

Die Topo-Box, die der Verwaltungsgemeinschaft gehört und zwischen den Gemeinden hin- und hergereicht wird, stellt eine exakte Erfassung und Analyse von Verkehrsströmen sicher. Über moderne Radartechnik registriert die kleine, am Straßenrand montierte Box genau, wie viele Fahrzeuge welcher Bauart mit welcher Geschwindigkeit und zu welcher Zeit den Messpunkt passiert haben. Zudem erkennt das Gerät, ob ein Fahrrad, ein Motorrad, ein Pkw mit oder ohne Anhänger, ein Lieferwagen, ein Lkw ab 3,5 Tonnen mit oder ohne Anhänger, ein Sattelzug oder ein Bus vorbeigefahren ist. Die Kennzeichen werden dabei nicht erfasst, die Registrierung erfolgt anonym. Auch misst die Box auf beiden Seiten der Straße, nicht nur eine, wie die Geschwindigkeitsanzeigetafeln, die in Reichersbeuern unter anderem an der Ortseinfahrt Sachsenkamer Straße fest installiert sind.

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Konkret ging es um die Anzahl der Fahrzeuge pro Tag mit Staffelung der Geschwindigkeitsüberschreitungen sowie um die durchschnittliche Geschwindigkeit aller Fahrzeuge pro Tag. Es gab eine Monatsübersicht, sowie eine Auswertung des gesamten Zeitraums. „Die Auswertung hat ergeben, dass es eigentlich passt“, sagte Bürgermeister Ernst Dieckmann in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Durchschnittlich fuhren die Autofahrer 31,84 Kilometer pro Stunde. „Es gab auch ein paar Ausreißer“, so Dieckmann. Das höchste waren zwischen 50 und 60 km/h. Im Schnitt wurden täglich zwischen 200 bis 300 Autos gezählt.

Gemeinde will abwarten, ob Handlungsbedarf besteht

Der Gemeinderat verständigte sich darauf, die Daten der Geschwindigkeitsanzeige, die sich aktuell am Schongerweg befindet, in Vergleich mit den Ergebnissen der Topo-Box zu setzen. Dann könne man sehen, ob weiterer Handlungsbedarf besteht. Liege die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 50 km/h, so Dieckmann, „müsste man nochmal anders überlegen“. (maw)

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