Der Landkreis Weilheim-Schongau muss nachbessern beim aktuellen Haushalt 2025. Das Volumen muss um 3,4 Millionen Euro erhöht werden. Der Kreis- und Finanzausschuss segnete das neue Zahlenwerk ab.
Region - Große Abweichungen vom aktuellen Haushalt gebe es bislang nicht, erklärte Kreiskämmerer Matthias Brugger. Erfreulicherweise seien vergangenes Jahr 3,3 Millionen Schulden getilgt und die geplante Neuverschuldung wegen nicht getätigter Ausgaben von 23,5 auf 10,5 Millionen Euro gesenkt worden. Somit habe sich der Schuldenstand Ende 2024 von 101,5 Millionen auf 83,2 Millionen Euro reduziert. Es können 9,1 Millionen Euro mehr als die geplanten 4,7 Millionen Euro in den Vermögenshaushalt des Landkreises überführt werden (insgesamt 13,8 Millionen Euro).
Der Haushalt 2025 für den Landkreis Weilheim-Schongau muss nachgebessert werden - der Kreisausschuss segnete das ab
In diesem Jahr greife bereits die „hohe Sparmoral“ und führe zu einer höhere Zuführung ins Vermögen (um 840.000 Euro auf 8,5 Millionen Euro). Damit verschaffe sich der Landkreis Luft für weitere Kreditaufnahmen und könne damit warten, bis sich das Zinsniveau möglicherweise verbessere. Obwohl der Kreiskämmerer die Einnahmen und Ausgaben als „grundsätzlich im Plan“ bezeichnete, gibt es seinen Angaben zufolge jedoch „keinen Spielraum für zusätzliche Ausgaben“ und seien beim Blick in die Zukunft Abweichungen auf der Ausgabenseite des Finanzplans von größerem Umfang zu erwarten. Steigende Kosten etwa durch hohe Tarifabschlüsse, durch eine in Aussicht gestellte höhere Bezirksumlage und Mehrkosten für Sozialhilfe wegen weiterhin hoher Fallzahlen. Zudem sieht er die personalintensiven Heimkosten als Kostentreiber bei der Jugendhilfe und hohe Ausgaben im Krankenhausbereich, unter anderem wegen einer verzögerten Entlastung durch den Bund.
Mehr Zuschüsse, mehr Ausgaben
Das Volumen des bereinigten Haushalts 2025 beträgt 3,4 Millionen Euro mehr: 268,465 Millionen Euro. Dabei schlagen im laufenden Betrieb vor allem höhere Schlüsselzuweisungen (plus 2,2 Millionen Euro), Betriebskostenzuschüsse für Krankenhäuser (plus 500.000 Euro), Personalausgaben (plus 500.000 Euro) und Jugendhilfeausgaben (plus 240.000 Euro) zu Buche. Auf der Investitionsseite sind es Mehrkosten für Integration (zum Beispiel durch das Beratungsmobil, Dokumentenausgabeboxen und IT-Ausstattung), für Amts-IT, die Schlussrechnung der Bergstraße Hohenpeißenberg (500.000 Euro) und im Baubereich (100.000 Euro).
Eine solide Arbeit attestierte Kreisrat Klaus Gast (CSU, Weilheim) dem neuen Kreiskämmerer, erste Maßnahmen hätten bereits Wirkung gezeigt und alle Risiken seien eingepreist worden. Ratskollege Wolfgang Taffertshofer (BfL, Obersöchering) pflichtete ihm bei und prophezeite, dass der Haushalt 2026 ein dickeres Brett zu bohren sei.
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