„Keine ausgemachte Sache“ - Österreichs Notenbankchef Holzmann warnt vor rascher Leitzins-Senkung

Robert Holzmann warnt vor voreiligen Schritten der Europäischen Zentralbank (EZB) beim Absenken der Leitzinsen. Holzmann betont im Interview mit dem „Handelsblatt“, dass die jüngsten Daten zeigen, dass die Inflation im Dezember deutlich über zwei Prozent gestiegen sei. „Die Zinsen zu senken, wenn die Inflation schneller als erwartet steigt und sei es auch nur vorübergehend, das riskiert einen Glaubwürdigkeitsverlust“, so Holzmann.

Märkte erwarten Senkung um 0,25 Prozentpunkte

Der Markt rechnet aktuell mit einer Senkung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte. Das würde die Aktienmärkte beflügeln, weil dann Anlage-Alternativen weniger attraktiv sind. 

Doch Holzmann warnte vor zu großem Optimismus: „Eine Senkung ist für mich überhaupt keine ausgemachte Sache.“ 

Die Inflation im Euroraum lag im Dezember bei 2,4 Prozent nach 2,2 Prozent im November und 2,0 Prozent im Oktober. Auf ihrem Höhepunkt im November 2022 lag sie bei 10,1 Prozent

Die EZB strebt einen Inflationswert von 2,0 Prozent an. Die nächste Sitzung findet am 30. Januar 2025 statt.