Stadt Memmingen feiert Jahresabschluss im historischen Kreuzherrnsaal

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Heidi Weinert bekam als „neuestes“ Stadtratsmitglied die Ehre, eine Abschlussrede zu halten. Sie kam als Nachrückerin im Juni des Jahres in die Fraktion der Freien Wähler. © Tom Otto

Die Stadt Memmingen beging den Festakt zum Jahresausklang im Kreuzherrnsaal: Ein Rückblick, ein Ausblick und viele schöne Momente.

Memmingen – Der Kreuzherrnsaal bot erneut den würdigen Rahmen für den Festakt zum Jahresausklang der Stadt Memmingen. Oberbürgermeister Jan Rothenbacher blickte auf das bald endende Jahr zurück und gab einen Ausblick auf die Feierlichkeiten zum 500-jährigen Jubiläum der Freiheitsrechte im Jahr 2025. Die Abschlussrede hielt das neue Mitglied im Stadtrat, Heidi Weinert (FW).

Für Oberbürgermeister Jan Rothenbacher war es das erste komplette Arbeitsjahr als Stadtoberhaupt, auf das er anlässlich des Jahresabschlusses der Stadt im Kreuzherrnsaal zurückblicken konnte. Sein damaliger Ausblick von 2023 auf das nun zu Ende gehende Jahr 2024 hat sich weitgehend erfüllt. Die vielen Baustellen in der Stadt seien Ausdruck und Zeugnis der enormen Investitionen in die Infrastruktur, die in Angriff genommen wurden, hob Rothenbacher hervor. Verändert hätten sich jedoch die finanziellen Rahmenbedingungen – bundesweit und auch in Memmingen selbst, denn die Einnahmeentwicklung konnte nicht mit den starken Kostensteigerungen Schritt halten.

Einen ersten Hinweis auf die finanzielle Lage habe die Erhöhung der Gewerbesteuer gegeben. Sie sei nur ein Teil der nötigen Anpassungen gewesen, die die Erneuerung der städtischen Infrastruktur finanzierbar machten. Auch die vielen Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungsinfrastruktur seien notwendig, um auch künftig Bildung für alle zu ermöglichen. Die Feierlichkeiten zum 500-jährigen Jubiläum der Freiheitsrechte im kommenden Jahr würden die Stadt weit über die Grenzen der Region hinaus bekanntmachen. Dabei ginge es nicht um die Darstellung von Krieg, Toten oder gar „Abschlachten“ der Bauern, sondern um Freiheit und Zukunft. Der Startschuss für den Beginn des denkwürdigen Jahres sei der 7. März, wenn die große Ausstellung des Hauses der bayerischen Geschichte im Bonhoeffer-Haus eröffnet wird. Neben dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder hat sich zu diesem wichtigen Ereignis auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier angesagt. Dass mit dem ehemaligen Fußballtrainer Christian Streich ein Mann des Sports zum neuen Freiheitspreisträger der Stadt ernannt worden sei, könne man auch als Zeichen für das kommende Jahr deuten: Immerhin seien die finanziellen Belastungen des städtischen Haushalts auch eine sehr „sportliche“ Herausforderung. Rothenbacher lobte die gemeinsamen Anstrengungen von Stadtrat und Verwaltung, um die notwendigen Strukturveränderungen zukunftstauglich zu gestalten. Er kenne keine andere Stadt, in der mit so viel gemeinsamen Anstrengungen und so effektiv an der Zukunft der Stadt gearbeitet werde.

Aus dem Stadtrat wurde Heidi Weinert als neuestes Stadtratsmitglied die Ehre der Abschlussrede zuteil. Sie legte den Schwerpunkt auf das nachlassende Engagement für eine gelingende Demokratie. Vor allem bei den jüngeren Menschen seien nur noch zwanzig Prozent der Meinung, dass man durch eigenes Engagement etwas verändern könne. Und sogar vierzig Prozent dächten, dass man an den gesellschaftlichen Verhältnissen ohnehin nichts ändern könne. Demokratie bedeute Mitarbeit, nicht den Rückzug ins Private und die Bequemlichkeit eines Streaming-Abos auf der heimischen Couch. Ehrenamtliche Arbeit sei ein solches Engagement, mit dem „wir alle als Vorbild vorangehen können.“ Sie appellierte an Anwesenden einander zuzuhören, respektvoll zu bleiben, aber auch zu über wichtige Dinge zu debattieren. Das sei wichtig, wenn man etwas verändern wollen. „Träume können platzen. Aber auch wahr werden“, so Heidi Weinert.

Nach dem traditionellen musikalischen Entrée durch den Gesang von Margareta Böckh und Silvia Schleifer sowie Horst Holas am Klavier führte Konstanze Kraus, die Leiterin der Memminger Singund Musikschule, musikalisch durch den Abend. Das Jugendvocalensemble, ein QuerflötenDuo mit Klavierbegleitung sowie das Duett von Harfenistin Lena Schneider und Isabell Krön, die frisch gekürte Bundessiegerin an der Trompete, zeigten eindrucksvoll die Bedeutung und Professionalität der Sing- und Musikschule der Stadt auf. Als Abschluss sangen die etwa hundert Gäste gemeinsam das Weihnachtslied „Alle Jahre wieder“.

mk

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