Der Domberg öffnet sich: Ein Platz für Geschichten und Begegnungen

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Freising
  4. Freising

KommentareDrucken

Rund 1500 Gäste kamen am Donnerstag auf dem umgestalteten Domplatz zusammen, um bei der Eröffnung der Sonderausstellung dabei zu sein. © Lehmann

„Frauen sind längst auch auf dem Domberg auf dem Vormarsch“: Diese Aussage von Ordinariat-Amtschefin Stephanie Herrmann wurde bei der Eröffnung der Ausstellung auf dem umgestalteten Domplatz deutlich.

Freising – Frei nach Camus, so der Domrektor Prof. Dr. Marc-Aeilko Aris am Donnerstag, stelle er sich gerade eines vor, nämlich „den Domberg als glücklichen Menschen“. Der Grund: Durch ganz viel Engagement von ganz vielen Beteiligten sei eine Punktlandung gelungen, um mit der Eröffnung der Bayerischen Landesausstellung vor wenigen Tagen zugleich auch eine Sonderausstellung unter dem Titel „724. Männer. Macht. Geschichten“ auf den Weg zu bringen. Eröffnet wurde diese auf dem herausgeputzten und umgestalten Domplatz im Schatten des „Freisinger Mohrs“. Die rund 1500 geladenen Gäste sorgten im Vorfeld dann schon mal für ein kleines Verkehrschaos vor der Wörth-Parkgarage und für eine meterlange Schlange vor dem Dom-Aufzug.

Es waren dann vor allem die Freisinger, die wie gehabt den Domberg hinaufschnauften, während die Gäste aus München und von noch weiter entfernt freilich den nagelneuen Domberg-Lift ausprobieren wollten. Rund 1500 Gäste waren nämlich geladen worden, um vieles gleichermaßen zu feiern – die Bayerische Landesausstellung, die Sonderausstellung und natürlich auch den umgestalteten Domplatz mit dem zurückgekehrten Freisinger Mohr, der allerdings noch kein Wasser spucken durfte.

Frauen sind auf dem Vormarsch

Doch um was geht es jetzt eigentlich bei der weiträumigen Sonderausstellung „724. Männer. Macht. Geschichten“? Der Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Christoph Klingan, sowie die Amtschefin des Erzbischöflichen Ordinariats München, Stephanie Herrmann, wollen damit die männlich geprägte Geschichte des Freisinger Dombergs kritisch reflektieren und zugleich auf die Öffnung dieses Orts in der Gegenwart verweisen. Denn es verändert sich ja auch etwas, oder wie es Stephanie Herrmann formulierte: „Frauen sind längst auch auf dem Domberg auf dem Vormarsch“.

Was sie damit unter anderem meinte: Die neben dem Diözesanmuseum errichtete Kapelle Mary’s Mantle der Künstlerin Kiki Smith sei jetzt schon ein Besuchermagnet und setze ein sichtbares Zeichen – wie auch die ganz besondere Skulptur der Künstlerin Berlinde de Bruyckere im DIMU-Lichthof. Was Herrmann augenzwinkernd aber auch betonte: „Und es gibt ja auch noch die Gottesmutter, die immerhin als Patronin des Doms seit Jahrhunderten über den Männern wacht.“

Domberg ist kein abgeschotteter Ort mehr

Die Umgestaltung des Domplatzes und die Öffnung der mit dem Dom verbundenen Räume, durch die der Ausstellungsrundgang führt, möchten laut Klingan vor allem eines sichtbar machen: „Der Freisinger Domberg ist heute eben kein abgeschotteter Ort mehr, an dem mächtige Männer unter sich sind“. Sein Wunsch sei deshalb auch jener: „Der Domberg soll ein Ort für alle sein.“ Was die stellvertretende DIMU-Direktorin Carmen Roll auch noch anmerkte: „Der Domplatz sah früher eher wüst aus und sorgte im Kontrast zur üppigen Ausgestaltung des Doms für Überraschungen bei den Besuchern.“ Und tatsächlich muss eines attestiert werden: Der Domplatz ist jetzt ein durchaus magischer Ort mit einer sehr hohen Aufenthaltsqualität – tatsächlich ein Ort für Alt und Jung, für die Freisinger und die Gäste aus Nah und Fern.

Ein Rundgang mit 25 Stationen

Die Sonderausstellung „724. Männer. Macht. Geschichten.“ ergänzt die Bayerische Landesausstellung „Tassilo, Korbinian und der Bär. Bayern im frühen Mittelalter“, die in den Räumen des Diözesanmuseums gezeigt wird. Der Rundgang führt in 25 Stationen über den Freisinger Domberg und wird flankiert durch Bilderstelen von 24 Männern, die an den jeweiligen Orten gewirkt und sie mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Machtanspruch geprägt haben.

Auch interessant

Kommentare