Berichte über Gespräche zwischen Trump und Putin: Kreml-Chef weicht Frage aus
Gespräche mit Putin nach Trumps Amtszeit haben Kreml und Trumps Team dementiert. Aussagen des Ex-Präsidenten und des Kreml-Chefs lassen Raum für Spekulation.
Moskau/Washington D.C. – Zwischen dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin soll – nach Aussage Trumps – während dessen Amtszeit eine „großartige Beziehung“ bestanden haben. Spekulationen wurden kürzlich durch Berichte angefacht, die sich mit der Entwicklung dieser Beziehung nach Trumps Abgang aus dem Weißen Haus beschäftigten. Ein Buch des Journalisten Bob Woodward behauptet, dass Trump auch nach seiner Amtszeit weiterhin Verbindungen zu Russlands Machthaber unterhalten haben soll.
Berichte über Gespräche mit Putin: Trump verweigert Aussage – Kreml-Chef weicht aus
Trump, der republikanische Kandidat bei den US-Wahlen im November, hat kürzlich eine Aussage dazu verweigert. Bei einer Veranstaltung der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg in Chicago sagte der 78-Jährige: „Ich kommentiere das nicht“. Er fügte jedoch hinzu: „Wenn ich freundschaftlich mit Leuten umgehe oder eine Beziehung zu ihnen habe, ist das eine gute Sache, keine schlechte.“ Der Kreml hat Gespräche nach Trumps Auszug aus dem Weißen Haus dementiert. Ein Auftritt des Kreml-Chefs im russischen Fernsehen lässt nun jedoch erneut Raum für Spekulationen.
Putin wich in einem Interview im russischen Staatsfernsehen einer Frage nach vermeintlichen Telefongesprächen aus. „Was die Kontakte mit Herrn Trump betrifft. Das ist etwas, worüber seit mehr als einem Jahr ständig diskutiert wird.“ Er gab dabei keine Antwort auf die Frage nach Berichten über Gespräche mit Trump.
Sieben Telefonate zwischen Trump und Putin? – Kreml und Trump-Team dementieren
Woodward schreibt in seinem Buche von sieben Gesprächen, die angeblich zwischen Putin und Trump nach Ende seiner Amtszeit stattgefunden haben sollen. Der Journalist stützt sich dabei auf Aussagen einer nicht namentlich genannten Vertrauensperson. Auch Trumps Wahlkampfteam hat den Bericht dementiert. „Keine der von Bob Woodward erfundenen Geschichten ist wahr“, sagte der Trump-Sprecher Steven Cheung.
Die Beziehung zwischen Trump und Putin ist bereits im Vorfeld der US-Wahl 2016 zum Thema geworden. Während des US-Wahlkampfs 2016 forderte Trump Russland auf, fehlende E-Mails zu finden und zu veröffentlichen, die von seiner demokratischen Gegnerin Hillary Clinton gelöscht wurden.
USA werden Russland Einmischung in US-Wahl vor – Untersuchungen zu möglicher Trump-Verwicklung
Die US-Sicherheitsbehörden beschuldigen Russland, sich 2016 zugunsten von Trump in die Wahl eingemischt zu haben. Sonderermittler untersuchten mögliche Absprachen zwischen dem Kreml und Trumps Team, konnten jedoch keine ausreichenden Beweise finden. Putin sagte dazu im russischen Staatsfernsehen: „Trump selbst wurde einmal vorgeworfen, irgendwie mit Russland in Verbindung zu stehen. Als Ergebnis einer Untersuchung in den USA selbst kamen dann alle – auch im Kongress, glaube ich – zu dem Schluss, dass so etwas noch nie passiert ist. Es ist noch nie zuvor passiert, und es passiert auch jetzt nicht.“
Im Vorfeld der US-Wahl im November, bei der Trump gegen die Demokratin Kamala Harris antritt, beschuldigen die USA Russland erneut, die Wahl durch gezielte Desinformation beeinflussen zu wollen. Harris äußerte sich zu den Berichten über angebliche Gespräche zwischen Trump und Putin und erklärte, der Bericht sei „nur das jüngste krasse Beispiel dafür, wer Trump ist“. (pav)