Kletterturm der Jugendsiedlung Hochland eröffnet - Er soll zur Demokratiebildung anregen

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Eingeweiht: der neue Kletterturm auf dem Gelände der Jugendsiedlung Hochland. © Jugendsiedlung Hochland

Auf dem Gelände der Jugendsiedlung Hochland verwandelte sich ein stummer Zeitzeuge zum aktiven Impulsgeber: Aus einem alten Wasserturm ist ein Kletterturm entstanden.

Königsdorf - Kein Denkmal im Sinne eines Kunstobjekts zum Betrachten und Erinnern, sondern stattdessen ein aktiver Gegenstand, der zum Nachdenken einlädt: Genau solch ein sogenanntes „DENK-mal“ wurde kürzlich in der Jugendbildungsstätte Königsdorf eröffnet. Auf dem Gelände der Jugendsiedlung Hochland fand, im Zuge des Abschlusses des Jugendcamps der Bergwachtjugend Bayern, die Eröffnung eines neuen Kletterturmes statt.

Entstanden ist das Gebäude laut Presseschreiben der Jugendsiedlung in der Zeit des Nationalsozialismus. Seither stand es als stummer Zeitzeuge im Wald. Die Hitlerjugend veranstaltete auf dem Gelände für Jugendliche Zeltlager. Ab 1938 wurde begonnen, die Infrastruktur zu stabilisieren, indem eine feste Wasserversorgung mit Turm als Herzstück gebaut wurde. In seiner neuen Funktion soll der Turm nun zum Nachdenken anregen.

Jugendsiedlung Hochland: Neuer Kletterturm soll auch zum Nachdenken anregen

„Denk mal an die Zeit, an Nationalsozialismus – da war Krieg in unserem Land. Und dieser Ort rund um den Wasserturm hatte damals den Zweck, Menschen in dieser Ideologie zu erziehen“, schreibt Roland Herzog, Leiter der Jugendsiedlung, in der Mitteilung. Damit dies in dieser Form nie mehr geschieht, dafür soll die neue Verwendung des Turms künftig sorgen. Rund ums Klettern sollen die Kinder und Jugendlichen darüber nachdenken, „was heute wichtig ist, was unsere Demokratie ausmacht“.

Handshake bei der Einweihung des Kletterturms: Jürgen Bummer Bergwacht und Roland Herzog Jugendsiedlung.
Handshake bei der Eröffnung: Jürgen Bummer (li.) von der Bergwacht und Roland Herzog, Leiter der Jugendsiedlung. © Jugendsiedlung Hochland

Beim Klettern brauche es ein hundertprozentiges Vertrauen in die Person, die einen sichert. Hier setzt laut Herzog die neue Idee des Turms als „DENK-mal“ an. Das Gebäude soll unter anderem dazu aufrufen, sich zu engagieren, Aufgaben im Ehrenamt sowie Verantwortung zu übernehmen.

Neuer Kletterturm in Königsdorf: Projekt nur durch Kooperation mit Bergwacht Bayern möglich

Das konkrete Ziel: Diese Impulse, die jetzt vom Kletterturm ausgehen, als Beispiele in die Gesellschaft hinaustragen. Herzog: „So wie der Turm ursprünglich das Wasser aufs Gelände hinausgespült hat – so sollen alle Nutzer künftig weit über die Geländegrenzen der Jugendsiedlung Hochland diese neuen Ideen wie ‚Sicherheit durch Vertrauen erleben‘ und ‚sich für andere einsetzen‘ hinausspülen.“

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Möglich war dieses Projekt nur durch die Kooperation mit der Bergwacht Bayern und deren Stiftung. „Wir danken allen Förderern der Jugendsiedlung Hochland, Spenderinnen und Spendern, Stiftungen und Sponsoren für ihre Unterstützung“, schreibt der Leiter der Jugendsiedlung in der Mitteilung. Genauso dankt Herzog allen beteiligten Firmen aus Königsdorf. red

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