Heftige Unwetter treffen Adria-Ort: Italien-Urlauber spricht von „Geisterstadt wie in der Offseason“

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Schwere Unwetter verwandeln auch Teile der Adria in eine Geisterstadt. Ein Urlauber berichtet aus Italien von den sichtbaren Folgen.

Caorle – Der Adriastrand in Caorle (Italien) verwandelte sich am Mittwoch (10. September) von einem Urlaubsparadies in eine Wasserlandschaft. Unser Kollege Andreas Knobloch berichtet: „Am Mittwoch hat es seit in der Nacht den ganzen Tag geregnet. Knöcheltief war das Wasser auf der Straße, weil es so heftig war.“

Schwere Unwetter verwandeln auch Teile der Adria in eine Geisterstadt. Ein Urlauber berichtet aus Italien von den sichtbaren Folgen. © Andreas Knobloch

Die Wassermassen verwandelten die Straßen in Flüsse, während der „Strand nach kurzer Zeit unter Wasser“ stand. IPPEN.MEDIA berichtete bereits vom Italien-Unwetter. Strandbars blieben laut dem Italien-Urlauber geschlossen, die Promenaden wirkten wie ausgestorben und glichen „bei einem Spaziergang einer Geisterstadt wie in der Offseason“. Gewitter, Hagel, unwetterartiger Regen – der italienische Wetterdienst hatte ganztägig vor „extrem ergiebigem Dauerregen“ gewarnt.

Italien-Unwetter: „Regionaler Notstand“ für die Region Venetien ausgerufen

Die Lage war so dramatisch, dass Regionspräsident Luca Zaia den „regionalen Notstand“ für die Region Venetien ausrief. Im nahe Caorle gelegenen Bibione standen Straßen 30 Zentimeter unter Wasser, berichtete rainews.it. In viele Gebäude seien die Wassermassen bereits eingedrungen. In dem beliebten Touristenort wurde gar ein Strandbad verwüstet. 

In Lignano Sabbiadoro mussten 2.300 Campingurlauber evakuiert werden. Besonders dramatisch war ein Erdrutsch bei Forno auf der Insel Elba, wodurch 200 Menschen zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten waren. Die Einsatzkräfte berichteten dort vor allem von umgestürzten Bäumen und vollgelaufenen Kellern. Am Comer See mussten 19 Personen aus überfluteten Gebäuden gerettet werden. Die Staatsstraße „Lariana“ bei Como musste nach einem Erdrutsch gesperrt werden. Die Feuerwehr musste in 24 Stunden zu 280 Einsätzen ausrücken – betroffen waren die Regionen Latium, Ligurien, Toskana und die Lombardei. Auch in Rom waren rund 100 Einsätze nötig.

Die schlimmen Unwetter sind vorüber, die Schäden werden aktuell noch vielerorts beseitigt. Auch in Caorle, wo Traktoren die Strände für die Urlauber wieder begehbar machten, wie Kollege Knobloch erzählt. Er hofft nun auf schönes Sommerwetter zum Wochenende. Allerdings können Straßensperrungen durch Unwetterfolgen nicht ausgeschlossen werden. Derzeit seien aber keine Autobahnen betroffen, berichtet der ADAC. Aktuelle Verkehrsinfos gibt es bei autostrade.it. (mke)

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