Online- und Kataloghändler Weltbild meldet erneut Insolvenz an

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Das Logo von Weltbild ist am Hauptsitz des Versandhändlers zu sehen. (Archivbild) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Ein Jahrzehnt nach der Insolvenz des Kirchenkonzerns Weltbild steht das Unternehmen erneut vor finanziellen Schwierigkeiten. Der Online-Händler hat wieder Insolvenz angemeldet.

Augsburg – Die Weltbild GmbH & Co. KG, ein Online- und Kataloghändler, hat Insolvenz beim Amtsgericht Augsburg angemeldet. Dies wurde am Montag auf der offiziellen Website Insolvenzbekanntmachungen.de mitgeteilt. Laut der Muttergesellschaft wurde Christian Plail von der auf Restrukturierungen spezialisierten Kanzlei Schneider Geiwitz & Partner in Ulm zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt. Die erste Meldung über den Insolvenzantrag kam von der Wirtschaftswoche.

Die WB D2C Group, die übergeordnete E-Commerce-Beteiligungsgesellschaft, gab bekannt, dass andere Marken und Beteiligungen nicht von dem Insolvenzverfahren betroffen sind.

Weltbild meldet Insolvenz an: Nicht ganzer Konzern betroffen

Der Konzern umfasst unter anderem den Gartenbedarf-Händler Gärtner Pötschke, den Online-Buchhandel Buecher.de, das Antiquariat Jokers und den auf Fotografie und Kunst spezialisierten Bildbandverlag teNeues. Die betroffene Weltbild-Gesellschaft trägt etwa 20 Prozent zum Gruppenumsatz bei. Insgesamt erzielte die Gruppe zuletzt mit mehr als 2000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 600 Millionen Euro.

Laut Konzernangaben zielt die Insolvenz auf eine grundlegende Sanierung des Weltbild-Geschäfts ab. Als Ursache für die finanziellen Schwierigkeiten wurden die internationalen Krisen, insbesondere in der Ukraine und Israel, genannt, die zu Störungen in den Lieferketten geführt haben. Darüber hinaus haben aggressive neue Anbieter aus Asien die Krise verschärft. Die genaue Anzahl der Mitarbeiter der betroffenen Tochtergesellschaft wurde nicht angegeben.

Weltbild insolvent: Händler reiht sich ein

Das heutige Weltbild-Geschäft entstand aus dem gleichnamigen ehemaligen Unternehmen der katholischen Kirche. Vor zehn Jahren rutschte die damalige Verlagsgruppe Weltbild in Augsburg in die Insolvenz, und schließlich wurde sie vom Düsseldorfer Familienunternehmen Droege übernommen. Damals war Arndt Geiwitz der Insolvenzverwalter, dessen Kanzlei nun erneut beauftragt wurde.

Aktuell folgt eine Insolvenz auf die nächste. So hat unter anderem gerade der Reiseveranstalter FTI Insolvenz angemeldet - daneben auch ein Autohersteller. (rjs/dpa)

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