Nahost-Konflikt im Ticker - USA greifen Stellungen von Huthi-Miliz in Jemen an

Nur zwölf Lkw konnten binnen zweieinhalb Monaten Hilfe in Nordgazastreifen verteilen

05.43 Uhr: In den vergangenen zweieinhalb Monaten haben laut Oxfam gerade mal zwölf von insgesamt 34 in den nördlichen Gazastreifen vorgedrungenen Lkw dort Lebensmittel und Wasser verteilen können. Die restlichen Fahrzeuge seien von der israelischen Armee daran gehindert worden, erklärte die Hilfsorganisation am Sonntag. 

Von den 34 Lastwagen, die in diesem Zeitraum die Genehmigung erhielten, in den Norden des Palästinensergebietes zu fahren, „konnten aufgrund vorsätzlicher Verzögerungen und systematischer Behinderungen durch die israelische Armee nur zwölf die Hilfsgüter an die hungernde palästinensische Zivilbevölkerung verteilen“, hieß es in der Erklärung von Oxfam.

Bei drei dieser Lieferungen sei die Schule, in der die hilfsbedürftigen Menschen untergebracht waren, wenige Stunden nach der Verteilung von Nahrung und Wasser geräumt und beschossen worden, erklärte Oxfam weiter.

Netanjahu droht den Huthi im Jemen mit härterer Gangart

Montag, 23. Dezember, 05.33 Uhr: Nach verstärkten Angriffen der Huthi-Miliz auf Israel droht der jüdische Staat den Islamisten im Jemen mit ausgeweiteten Militärschlägen. „So wie wir machtvoll gegen die Terrorableger der iranischen „Achse des Bösen“ vorgegangen sind, so werden wir gegen die Huthi vorgehen„, kündigte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an. Israels Militär werde “kraftvoll, entschlossen und ausgeklügelt“ handeln, sagte er in einem Video, das er unmittelbar nach einer Lagebesprechung mit Militärvertretern in der nördlichen Stadt Safed aufnahm. 

US-Militär schießt versehentlich eigenen Kampfjet vor Jemen ab

Sonntag, 22. Dezember, 06.25 Uhr: Bei seinem Einsatz vor der Küste des Jemen hat das US-Militär versehentlich ein eigenes Kampfflugzeug über dem Roten Meer abgeschossen. Beide Piloten hätten sich retten können, einer sei leicht verletzt worden, teilte das US-Zentralkommando Centcom am Samstagabend (Ortszeit) mit. Das Flugzeug vom Typ F/A-18 Hornet sei „in einem offensichtlichen Fall von „friendly fire“ abgeschossen" worden.

Der Raketenkreuzer „Gettysburg“ habe irrtümlich auf den Kampfjet geschossen, nachdem es vom Flugzeugträger “Harry S. Truman“ gestartet sei, hieß es weiter. Der Vorfall sei nicht auf feindlichen Beschuss zurückzuführen, eine umfassende Untersuchung bereits im Gange. 

Israel weist Papst-Kritik zurück: Franziskus „misst mit zweierlei Maß“

23.43 Uhr: Israel hat Kritik von Papst Franziskus an seinem militärischen Vorgehen im Gazastreifen zurückgewiesen. Die Äußerungen des Papstes seien „besonders enttäuschend“, weil sie mit dem „realen“ Kampf Israels „gegen den dschihadistischen Terrorismus“ nichts zu tun haben, erklärte das israelische Außenministerium am Samstag. Der Papst solle damit aufhören, „mit zweierlei Maß zu messen und den jüdischen Staat und sein Volk allein verantwortlich zu machen“.

Der Papst hatte sich am Samstag bei einer Audienz zu einem israelischen Luftangriff im Norden des Gazastreifens geäußert, bei dem nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes am Freitag zehn Mitglieder einer Familie getötet worden waren, darunter sieben Kinder. Israels Armee wies die Angaben zurück und erklärt, sie habe bei dem Angriff „mehrere Terroristen getroffen, die in einer militärischen Struktur der Hamas-Terrororganisation operierten“.

USA greifen Stellungen von Huthi-Miliz in Jemens Hauptstadt Sanaa an

Samstag, 21. Dezember, 23.03 Uhr: Die USA haben Angriffe auf Stellungen der Huthi-Miliz in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa geflogen. Dabei seien unter anderem ein Raketenlager und eine Kommandozentrale ins Visier genommen worden, erklärte das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando (Centcom) am Samstag. Bei dem Einsatz hätten die US-Streitkräfte zudem mehrere Drohnen der Huthis und einen Marschflugkörper über dem Roten Meer abgeschossen.

In Sanaa waren am Samstagabend Explosionen zu hören, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Der von den Huthis betriebene TV-Sender Al-Masirah meldete einen Angriff auf den Stadtteil Attan.

Israel attackiert nach Raketenangriff der Huthi-Rebellen Ziele im Jemen

Donnerstag, 19. Dezember, 05.08 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in Reaktion auf einen abgewehrten Raketenangriff der Huthi-Rebellen im Jemen Militäreinrichtungen der Miliz bombardiert. Es seien unter anderem Häfen und Energieinfrastruktur an der Westküste und im Landesinneren des Jemen attackiert worden, teilte die israelische Armee am frühen Morgen mit. Sie seien von den Rebellen für militärische Zwecke genutzt worden. Kurz zuvor hatte die israelische Luftwaffe in der Nacht nach eigenen Angaben eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete noch außerhalb der eigenen Landesgrenzen abgefangen. 

In mehreren Gebieten im Zentrum Israels, darunter auch in der Küstenmetropole Tel Aviv, hatten die Warnsirenen geheult. Die Sirenen seien wegen möglicher herabfallender Raketenteile durch den Abschuss ausgelöst worden, teilte die Armee mit. Die Huthi-Rebellen äußerten sich zunächst nicht zu dem Vorfall. 

Israel will Gaza auch nach Waffenruhe weiter kontrollieren

Dienstag, 17. Dezember, 09.20 Uhr: Israel will nach den Worten seines Verteidigungsministers auch nach einer Waffenruhe im Gazastreifen die „Sicherheitskontrolle“ in dem Küstenstreifen behalten. Minister Israel Katz schrieb auf der Plattform X, dies bedeute nach einer Zerschlagung der militärischen und administrativen Fähigkeiten der Hamas „volle Handlungsfreiheit“ für Israels Armee, genau wie im Westjordanland. Dort dringen israelische Truppen immer wieder zu Razzien auch in Städte ein, die eigentlich der Sicherheitskontrolle der palästinensischen Autonomiebehörde unterstehen. 

„Wir werden keine Organisation von Terror gegen israelische Ortschaften und israelische Bürger vom Gazastreifen aus dulden“, schrieb Katz. „Wir werden keine Rückkehr zur Realität vor dem 7. Oktober ermöglichen.“

Israel mit Raketen aus dem Gazastreifen beschossen

Samstag, 14. Dezember, 11:54 Uhr: Israel ist nach Angaben seiner Armee erneut mit zwei Raketen aus dem Gazastreifen beschossen worden. In Ortschaften in der Nähe des umkämpften Küstenstreifens heulten die Sirenen des Luftalarms und Anwohner mussten in Schutzräume hasten. Beide Projektile seien abgefangen worden.

Über Schäden oder Opfer durch herabfallende Trümmerteile wurde nichts bekannt. Raketenangriffe aus dem seit mehr als einem Jahr heftig umkämpften Gazastreifen waren zuletzt eher selten geworden.

Zwölfjähriger bei Schüssen auf israelischen Bus im Westjordanland getötet

03.55 Uhr: Ein Bewaffneter hat am Mittwoch das Feuer auf einen israelischen Bus im besetzten Westjordanland eröffnet und dabei nach Angaben des israelischen Militärs und von Sanitätern einen Zwölfjährigen getötet und drei weitere Menschen verletzt. Zu den Schüssen war es demnach gegen 23.30 Uhr (Ortszeit, 22.30 Uhr MEZ) südlich von Jerusalem nahe Betlehem gekommen. „Nach intensiven Wiederbelebungsversuchen“ sei der in lebensbedrohlichem Zustand eingelieferte Junge für tot erklärt worden, erklärte das westlich von Jerusalem gelegene Hadassah-Krankenhaus.

Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom hatte zuvor erklärt, seine Sanitäter hätten vier Menschen behandelt, darunter einen Zwölfjährigen. 

Der Bus sei von der Siedlung Beitar Ilit abgefahren, erklärte das örtliche Rathaus. Der Junge sei auf dem Weg nach Hause zu seiner Familie in Jerusalem gewesen. „Israelische Sicherheitskräfte verfolgen den Terroristen, richten Straßensperren ein und kreisen das Gebiet von Betlehem ein“, erklärte das israelische Militär unterdessen.

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