Von Brustkrebs betroffen: Ärztin empfiehlt, diese Obstsorte zu meiden
In Anbetracht der Menge an Tipps für eine Krebsdiät spricht eine Betroffene nun Klartext. Sie empfiehlt, eine bestimmte Obstsorte zu meiden.
London – Eine von acht Frauen in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Eine Frau hat dieses Schicksal gleich dreimal ereilt, doch sie hat die Krankheit bekämpft. Nun gibt sie Hinweise, worauf sie definitiv in der Behandlung achten würde.
Brustkrebs: Risikofaktoren und Mythen zur Erkrankung
Die Zahl der Krebserkrankungen ist signifikant. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, aber auch Männer sind betroffen. Eine von acht Frauen in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Das Risiko sei im Alter von 50 bis 70 Jahren am höchsten, so aktuelle Daten der Deutschen Krebsgesellschaft.
Mehr als 70.000 Mal pro Jahr werde die Diagnose „Mammakarzinom“ in Deutschland gestellt. Ein Bundesland verzeichnet mehr Brustkrebsfälle als andere. Früh erkannt bestehen laut Deutscher Krebsgesellschaft jedoch gute Heilungschancen. Zur Vorbeugung kursieren im Internet genau so viele Mythen wie zur Heilung. Solange keine genetische Prädisposition vorliegt, ist schwer vorherzusagen, ob der Lebensstil einen Einfluss hat.
Expertinnen und Experten zufolge sind bestimmte Risikofaktoren bekannt, etwa ungesunde Ernährung und Rauchen oder starker Alkoholkonsum. Geht es um Vorbeugung von Krankheiten, spielen immer wieder bestimmte Lebensmittel eine Rolle, die als „Superfoods“ verehrt werden. Konkret nachweisen, dass sie Krebs vorbeugen, ist schwierig. Eine Ärztin aus Großbritannien ist sich sicher: „Es gibt keine magische Krebsdiät.“
Krebsärztin warnt: „Ich mache mir Sorgen“ – Finger weg von dieser Frucht
Liz O’Riordan (50) ist Krebschirurgin und musste selbst dreimal Brustkrebs erleiden. Nach ihrer ersten Diagnose 2015 folgten zwei Rückfälle, die eine Entfernung der Brust sowie eine Chemo- und Strahlentherapie notwendig machten. Es gelang ihr, die Krebserkrankung zu bekämpfen. Ihre Geschichte erzählte sie dem US-Magazin Newsweek. Weil sie von Patientinnen und Patienten häufig um Tipps gebeten werde, wolle sie mit Falschinformationen aufräumen. Schockiert hätten sie vor allem die zahlreichen nicht belegten Ratschläge im Umgang mit Ernährung bei Krebs, die im Netz kursieren.
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„Ich mache mir Sorgen, dass Menschen anfangen, Dinge einzunehmen, die gefährlich sein könnten, was sie krank machen könnte“, so die 50-Jährige zu Newsweek. Sie ist sich nach ihrem Kenntnisstand, der sich auf Angaben des nationalen britischen Krebsinstituts bezieht, sicher: Wenn es ein Wundermittel gäbe, würden es Onkologen empfehlen. Einen wichtigen Rat aber hat sie: Dass es „nichts gibt, das man essen oder nicht essen sollte, es sei denn, es beeinträchtigt die Arzneimittel, die man einnimmt.“

Dabei bezieht sich die Ärztin auf ein bestimmtes Obst. Während es wie bei manchen Obstsorten einen konkreten Zeitpunkt gibt für gesundheitsfördernde Reife, weiß die Krebschirurgin, dass man die Hände unter Medikamenteneinnahme von einer Frucht komplett lassen soll: Grapefruit. Auch der Krebsinformationsdienst verweist darauf, dass Grapefruits das für die Verstoffwechselung vieler Arzneimittel verantwortliche Enzym CYP3A4 beeinflussen. Entweder sorgen sie für einen deutlich zu hohen oder deutlich zu niedrigen Spiegel des Wirkstoffs im Blut von Anwendern. Das Medikament wird dann entweder schlechter verträglich und kann zu Nebenwirkungen führen oder es hat andererseits eine zu schwache Wirkung und kann den Fortschritt der Behandlung bremsen.
Welche Zitrusfrüchte sich nicht mit Medikamenten vertragen
Expertinnen und Experten empfehlen, die Frucht während einer Krebsbehandlung vollständig zu meiden. Das bezieht sich sowohl auf die frische Frucht als auch auf den Saft und andere Zubereitungen daraus.
Mit Grapefruits vergleichbare Wechselwirkungen zeigen auch andere Zitrusfrüchte:
- Pomelo (Kreuzung aus Grapefruit und Pampelmuse)
- Limetten
- eine bestimmte, häufig in Marmelade verwendete Orangenart (Sevilla-Orange oder auch Bitterorange)
- Mandarinen und Clementinen in schwächerem Ausmaß
Noch nicht genug enzymatisch erforscht, bisher aber eher unproblematisch hingegen wirken sich Zitronen und „normale“ Orangen auf Medikamente aus. Wenn Ärztinnen und Ärzte gewisse Gefahren von Krankheiten leugnen, kann das gefährlich werden, wie im Fall von AIDS. (diase)