Ärztin warnt - Jüngere nehmen wichtigsten Risikofaktor für Alzheimer nicht ernst
Hörvermögen wird ab Mitte 50 schlechter
Betroffene bemerkten die nachlassende Hörfähigkeit oft gar nicht, sie stelle sich schleichend ein. Wenn die Umwelt aber immer häufiger nachfragt oder der Fernseher lauter gestellt werden muss, sei das ein Warnsignal.
„Ab Mitte 50 kann das Hörvermögen durch altersbedingten Verschleiß schlechter werden", so die Ärztin. Sie rät: „Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern das Gehör regelmäßig von einer Fachärztin oder einem Facharzt untersuchen lassen.“
Dem Gehör nimmt im Laufe des Lebens etwa durch
- Lärm
- bestimmte Medikamente und
- Infektionen
Schaden.
In den meisten Fällen könnten diese Defizite jedoch durch ein Hörgerät ausgeglichen werden, so Thienpont. Dessen Kosten übernehme die Krankenkasse bis zu einer bestimmten Grenze. Hätte der Hörverlust hingegen eine Krankheit als Auslöser, müsse diese behandelt werden. Etwa im Falle von Durchblutungs- und Stoffwechselstörungen oder Schäden an der Halswirbelsäule.
Risikofaktoren für Alzheimer
Neben der Schwerhörigkeit gibt es weitere Risikofaktoren für Alzheimer. Wir haben elf davon zusammengestellt:
1. Bewegung: Was gut für Ihr Herz ist, ist auch gut für Ihr Gehirn. Dazu gehört, sich ausreichend zu bewegen – mindestens 2,5 Stunden pro Woche sind ideal.
2. Geistige Fitness: Lernen Sie Neues – auch im Alter. Das hält Ihr Gehirn auf Trab. Egal ob ein Musikinstrument, eine Sprache oder der Umgang mit dem Computer, probieren Sie etwas Neues aus.
3. Gesunde Ernährung: Orientieren Sie sich an der klassischen mediterranen Ernährung. Essen Sie viel Obst und Gemüse, Olivenöl und Nüsse. Ziehen Sie Fisch rotem Fleisch vor.
4. Soziale Kontakte: Zu zweit oder in der Gruppe machen Aktivitäten mehr Spaß und Ihre grauen Zellen werden gefordert. Verabreden Sie sich zum Sport, zum Musizieren, zum Kartenspielen oder zum gemeinsamen Kochen.
5. Übergewicht reduzieren: Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu viele Kilo auf die Waage bringen. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen Ihnen dabei.
6. Ausreichend Schlaf: Sorgen Sie für guten und ausreichenden Schlaf, damit das Gehirn Schadstoffe abbauen und sich erholen kann.
7. Nicht rauchen: Rauchen schadet auch Ihrem Gehirn. Hören Sie auf zu rauchen, es ist nie zu spät.
8. Kopfverletzungen vermeiden: Passen Sie im Alltag und beim Sport auf Ihren Kopf auf und tragen Sie zum Beispiel einen Helm beim Fahrradfahren.
9. Bluthochdruck checken: Lassen Sie Ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren. Bluthochdruck sollte auf jeden Fall behandelt werden.
10. Diabetes überprüfen: Behalten Sie Ihren Blutzuckerspiegel im Blick. Ist er dauerhaft zu hoch, sollten Sie in Absprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin aktiv werden.
11. Depressionen behandeln: Sorgen Sie gut für sich. Wenn Sie über eine längere Zeit antriebslos oder niedergeschlagen sind, ist es sinnvoll, Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufzusuchen, um die Ursache abzuklären. Eine Depression sollte nicht unbehandelt bleiben.
Diese Tipps sind der Broschüre „Alzheimer vorbeugen – Gesund leben, gesund altern“ entnommen, in der alle Punkte ausführlich erklärt werden.
Weitere Demenz-Vorboten
Bei Demenz kommt es zu Beeinträchtigungen, die das Erinnern, das Denken, die Sprache und die Orientierung betreffen, schreibt das Portal „Demenz-behandeln.de“. Auch Veränderungen des Sozialverhaltens und der Persönlichkeit können Symptome sein. Des weiteren zählen folgende dazu:
- Vergesslichkeit
- Konzentrationsprobleme
- Beeinträchtigung des Denkvermögens
- Schwierigkeiten bei alltäglichen Verrichtungen
- Sprachprobleme
- Orientierungsprobleme
- Stimmungsschwankungen
- Änderung des Verhaltens und der Persönlichkeit