Wie die erste private Mondlandung beinahe kurz vor dem Ziel noch scheiterte
Die erfolgreiche Mondlandung der Raumsonde „Odysseus“ markiert einen Meilenstein in der Raumfahrt. Doch der Weg dorthin war alles andere als einfach.
Houston – Auch mehr als ein halbes Jahrhundert nach den „Apollo“-Missionen der Nasa, bleibt die Landung auf dem Mond eine schwierige Angelegenheit. Dies wird nicht nur durch die zahlreichen gescheiterten Versuche in den letzten Jahren und Monaten deutlich, sondern auch durch die jüngste erfolgreiche Mondlandung der Raumsonde „Odysseus“ von Intuitive Machines. Diese hätte kurz vor dem Ziel noch scheitern können.
Erste private Mondlandung wäre fast an ausgefallenem System gescheitert
Ein erstes Anzeichen für Schwierigkeiten war die plötzliche Verschiebung des geplanten Landezeitpunkts um zwei Stunden. Intuitive Machines verkündete auf X (früher Twitter), dass sie den Mond noch einmal mehr umrunden wollten vor der Landung. Es schien, als ob etwas nicht stimmte. Später wurde im Lande-Livestream von Intuitive Machines und der Nasa klar, dass ein System aus Lasern und Kameras, das „Odysseus“ bei der sicheren Landung auf dem Mond unterstützen sollte, nicht funktionierte.
Um Zeit zu gewinnen und das Problem zu lösen, entschied man sich, den Mond länger als geplant zu umkreisen. Glücklicherweise war „Odysseus“ mit einem Nasa-Experiment ausgestattet, das als Ersatz für das ausgefallene System dienen konnte. Das Experiment NDL (Navigation Doppler Lidar for Precise Velocity and Range Sensing) war ursprünglich als technische Demonstration konzipiert und sollte bei der Mondlandung getestet werden, um möglicherweise bei zukünftigen Nasa-Mondlandungen eingesetzt zu werden.
„Wir hatten nicht vor, es für die eigentliche Mission einzusetzen, aber jetzt tun wir es“, zitierte die Nasa den Mitarbeiter Prasun Desai auf X. NDL wurde von der Technologie-Demonstration zum „primären System, das uns hilft, Geschwindigkeits- und Höheninformationen zu liefern“, so Desai.
Nasa-Instrument half, die Mondlandung zu retten
Ohne das Nasa-Instrument wäre die Raumsonde wahrscheinlich nicht sicher auf dem Mond gelandet. Das ausgefallene Instrument war für die Navigation auf dem Gelände zuständig. Es sollte Bilder von der Mondoberfläche aufnehmen und diese mit der bekannten Mond-Topografie abgleichen, um den Standort zu bestimmen. Darüber hinaus sollte das Instrument während des Abstiegs auf den Mond Gefahren wie große Felsbrocken erkennen, um einen sicheren Landeplatz zu finden.
Meine news
Die Spannung blieb auch nach der Implementierung des Nasa-Experiments hoch. Nach der vermeintlichen Landung von „Odysseus“ gab es zunächst keinen Kontakt zur Sonde. Dies ist normal, wurde aber schnell zur Geduldsprobe, insbesondere da Intuitive Machines zuvor angekündigt hatte, die Landung möglicherweise bereits nach 15 Sekunden bestätigen zu können. Es dauerte volle zehn Minuten, bis Missionsleiter Tim Crain verkündete, dass ein schwaches Signal von „Odysseus“ empfangen werde. „Wir sind noch nicht tot“, sagte Crain, einer der Gründer von Intuitive Machines.
„‚Odysseus‘ hat ein neues Zuhause“ – am Südpol des Mondes
Einige Minuten später fügte Crain hinzu: „‚Odysseus‘ hat ein neues Zuhause“ – und im Kontrollraum brach Jubel aus. Doch das Signal vom Mond blieb schwach. War die Landeeinheit etwa umgekippt, wie es der japanischen Raumsonde „Slim“ gerade erst im Januar passiert ist? Erst zwei Stunden später wurde klar: „Odysseus“ steht aufrecht auf der Mondoberfläche und sendet Daten zur Erde. Die Landung war ein voller Erfolg und macht Intuitive Machines zum ersten kommerziellen Unternehmen, das auf dem Mond gelandet ist.
Aber auch die Nasa hat Grund zum Feiern: Nicht nur, dass das kleine Technologie-Experiment NDL die erste US-Mondlandung seit 1972 gerettet hat, sondern auch, dass sich ein Risiko ausgezahlt hat. Die Nasa war maßgeblich dafür verantwortlich, dass es überhaupt private Flüge zum Mond gibt. Im Rahmen des CLPS-Programms finanziert sie die Entwicklung von Raumsonden, die später für die Nasa und andere Kunden Material zum Mond transportieren sollen.
Für das Jahr 2024 sind weitere Missionen aus diesem Programm geplant. Unter anderem soll Intuitive Machines erneut zum Mond aufbrechen. An Bord wird dann unter anderem ein Bohr-Experiment der Nasa sein. Auch das US-Unternehmen Astrobotic, dessen Mondlandung im Januar scheiterte, soll 2024 wieder zum Mond starten. (tab)
Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.