Sie gehen einfach hin und sterben - Soldaten ohne erkennbares Ziel bei Awdijiwka

Die ukrainische Stadt Awdijiwka ist laut „CNN“ zum Epizentrum des Krieges geworden und wird kontinuierlich von russischen Truppen attackiert. Die Stadt, die von drei Seiten von russischen Truppen umzingelt ist, weist nur noch Spuren ihrer einstigen Architektur auf.

„Sie gehen einfach hin und sterben“

Die Kämpfe, die hier stattfinden, sind laut eines ukrainischen Scharfschützen als „Fleischangriffe“ zu bezeichnen. Russische Soldaten würden demnach in großer Zahl auf die ukrainischen Verteidiger geworfen, wobei die Opferzahlen auf beiden Seiten hoch seien. „Es fühlt sich an, als ob die Menschen keine spezifische Aufgabe haben, sie gehen einfach hin und sterben“, so der Scharfschütze.

Trotz der großen Anzahl von Opfern auf russischer Seite, seien diese weiterhin in der Lage, ihre Angriffe fortzusetzen. CNN berichtet, dass die ukrainischen Streitkräfte über zu wenig Waffen und Ausrüstung verfügen, um einen Sieg gegen Russland zu erringen. Stattdessen seien sie gezwungen, mit ihren begrenzten Ressourcen kreativ zu sein.

Ukraine bangt um westliche Unterstützung

In der Zwischenzeit zeichnet sich auf politischer Ebene Unsicherheit ab. Obwohl die Vereinigten Staaten die Ukraine mit Waffenlieferungen unterstützt haben, ist die zukünftige Hilfe durch innenpolitische Unruhen in den USA ungewiss. Der Sprecher des US-amerikanischen Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, erklärte gegenüber CNN, dass die US-Hilfen zum Erliegen gekommen seien und die russischen Angriffe zunehmen würden.

Inmitten dieser schweren Zeiten verweisen ukrainische Soldaten auf die entscheidende Rolle von US-Waffen wie dem Bradley-Kampffahrzeug, das die Ukraine im Kampf gegen Russland unterstützt. „Ohne den Bradley würde ich bezweifeln, dass wir hier mit Ihnen sprechen würden“, sagte der Kommandant eines Bradley zu CNN.

Selenskyj sucht Parlamentszustimmung für Mobilisierung

Die Frage der Wehrpflicht ist ein sensibles Thema in der Ukraine. Präsident Selenskyj hat zwar die Befugnis, eine weitere Mobilisierung durchzusetzen, hat sich jedoch dafür entschieden, die Zustimmung des Parlaments einzuholen. Laut Selenskyj wäre zur Finanzierung der Mobilisierung die finanzielle Unterstützung von sechs Steuerzahlern für jeden Soldaten in Uniform erforderlich.