Konny Møller erlebt immer wieder, wie Dekorationen und Kerzen vom Grab ihres verstorbenen Freundes Jørn auf dem Friedhof von Skjern entfernt werden. Laut dem dänischen Fernsehsender TV Midtvest betont der Gemeinderat, dies stehe "vollkommen im Einklang mit den geltenden Bestimmungen".
Vor zehn Jahren verlor Konny Møller ihren Partner an Krebs. Sie besucht das Grab mehrmals im Monat und bringt Kränze oder Kerzen mit, um sein Andenken zu ehren. "Ich werde traurig, wenn ich dort heruntergehe und es völlig leer und traurig ist", sagt sie.
Oft seien Gegenstände schon am Nachmittag verschwunden. Deshalb fotografiert sie die Grabdekorationen, um zu dokumentieren, dass sie da war.
Konny will nicht aufhören, das Grab ihres Freundes zu dekorieren
Laut den offiziellen Regelungen dürfen auf den offenen Grabstätten maximal zwei Vasen vergraben werden, die für Blumensträuße genutzt werden. Laut TV Midtvest frustriert diese Regel viele Hinterbliebene. "Aber ich werde ganz sicher nicht aufhören, an seinem Todestag und Geburtstag etwas auf sein Grab zu legen", sagt Konny Møller.
Gemeinderat besteht auf die Regeln des Friedhofs
Der Vorsitzende des Gemeinderats bleibt aber erst einmal hart: "Wir haben uns diese Regeln mehrmals angesehen, und der Gemeinderat stimmt voll und ganz zu, dass die Regeln so sind, wie sie sein sollten", sagte Jørgen Christian Pedersen gegenüber TV Midtvest.
Konny Møller hofft nun, dass die Friedhofsverwaltung in Zukunft zumindest kleine Abweichungen erlaubt, damit sie weiterhin ihren Erinnerungen Ausdruck verleihen kann, ohne gegen die Vorschriften zu verstoßen.
Darf man in Deutschland Gräber dekorieren?
In Deutschland dürfen Angehörige Gräber grundsätzlich dekorieren, doch auch hierzulande unterscheiden sich die Regeln je nach Friedhof. Vorgaben betreffen unter anderem Größe, Anzahl, Material und Sicherheit der Dekorationen. Alles, was das Grab verunstaltet oder gefährlich ist, kann von der Friedhofsverwaltung entfernt werden.