2023 ist das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen: DWD entdeckt „neues Phänomen“

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Das Klima verändert sich weltweit, auch in Deutschland. Neben zunehmenden Extremwetterereignissen steigen auch die Temperaturen weiter.

Frankfurt – Ein angekündigter Hitzeschutzplan, schmelzende Gletscher in der Arktis und Hochwasser zu Weihnachten: Extremwetterereignisse haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Nun stellte der Deutsche Wetterdienst (DWD) fest, dass 2023 das wärmste Jahr in Deutschland seit Beginn der Aufzeichnungen 1881 war.

2023 wird wärmstes Jahr: Durchschnittstemperatur bei 10,6 Grad

Die Durchschnittstemperatur werde voraussichtlich bei 10,6 Grad liegen, erklärte ein Sprecher am Mittwoch (27. Dezember) der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die offizielle Jahresbilanz soll am Freitag (29. Dezember) veröffentlicht werden. Dann gibt es auch weitere Details zu dem Rekord und weitere Angaben wie Regenmenge und Sonnenscheindauer.

Auch das vergangene Jahr war außergewöhnlich warm. Mit einer Jahresmitteltemperatur von 10,5 Grad Celsius lag 2022 gleichauf mit dem bisherigen Rekordhalter 2018. Damit reiht sich das Jahr 2022 als zweitwärmstes seit Beginn der Aufzeichnungen ein.

Klimawandel: 2023 auch weltweit das heißeste Jahr seit Messbeginn

Der EU-Klimawandeldienst Copernicus kommt zu einer ähnlichen Einschätzung. 2023 war global gesehen das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Dass der Dezember daran noch etwas ändere, sei ausgeschlossen, hieß es damals zur Halbzeit der Weltklimakonferenz Anfang Dezember.

Die Erderwärmung sorgt für steigende Temperaturen in Deutschland.
Die Erderwärmung sorgt für steigende Temperaturen in Deutschland. © Thomas Warnack/dpa

Copernicus zufolge lagen die globalen Durchschnittstemperaturen 1,46 Grad über dem vorindustriellen Referenzzeitraum von 1850 bis 1900. Damit sei 2023 bislang 0,13 Grad wärmer gewesen als die ersten elf Monate des bisherigen Rekordjahrs 2016. Um die Erderwärmung dauerhaft unter 1,5 Grad zu halten, müsse der weltweite Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase schnell sinken, sagte Klimastaatssekretärin Jennifer Morgan – und das um 43 Prozent bis 2030.

Klimawandel in Deutschland: DWD spricht von neuem Phänomen

Fest steht also: Die Temperaturen steigen. „In Folge der rasch fortschreitenden Erwärmung des Klimasystems gibt es inzwischen eine deutliche Zunahme extrem hoher Temperaturen, in einigen Gegenden Deutschlands sind langanhaltende Phasen mit Tageshöchsttemperaturen von 30 Grad Celsius und darüber ein neues Phänomen“, so der DWD auf seiner Webseite. Es sei davon auszugehen, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird.

Bei Extremwetterereignisse sei das nicht immer eindeutig. Die Zuordnung eines Wetterextrems zum menschengemachten Klimawandel sei deutlich komplizierter als die Zuordnung von langfristigen Veränderungen, informierte die Helmholtz-Klima-Initiative. Dennoch erleben wir in Deutschland diesbezüglich Veränderungen. Extremwetter tritt laut DWD etwa in Gebieten auf, in denen es bisher keine gab. In einigen Regionen Deutschlands werden einerseits vermehrt Extremwetterereignisse wie Hitzewellen festgestellt, andererseits nehmen Ereignisse wie strenge Fröste ab.

Währenddessen ist die Wissenschaft überzeugt, dass in 30 Jahren die Hauptquelle des Rheins versiegt. Dagegen fordert ein Meeresbiologe, Überfischung zu beenden. (kas/dpa)

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