Zwei Tote - Was wir über den Messerangriff in Aschaffenburg wissen und was nicht

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Es ist ein frostiger Mittwoch, die Sonne scheint. Doch um die Mittagszeit wird das fränkische Aschaffenburg jäh aus seinem Alltag gerissen. Mitten in einem beliebten Innenstadtpark attackiert ein 28-Jähriger mehrere Menschen mutmaßlich mit einem Messer. Ein zweijähriger Junge stirbt und auch einem 41 Jahre alten Mann können die Rettungskräfte nicht mehr helfen. Zwei weitere Menschen kommen schwer verletzt in ein Krankenhaus. 

Messerattacke von Aschaffenburg: Was wir wissen

Der Täter: Die Polizei ist nach dem Angriff rasch vor Ort, womöglich auch, weil Fußstreifen regelmäßig in dem Park unterwegs sind. Polizisten nehmen den 28-Jährigen mit afghanischer Staatsangehörigkeit fest. Er wohnte nach dpa-Informationen in einer Asylunterkunft in der Gegend, war schon einmal psychisch auffällig.

Der Mann war laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wegen eines von ihm selbst abgebrochenen Asylverfahrens ausreisepflichtig. Er sei im November 2022 nach Deutschland eingereist und habe einen Asylantrag gestellt. Sein Verfahren sei abgeschlossen worden, nachdem der Mann selbst im vergangenen Dezember gegenüber den Behörden angekündigt habe, wieder ausreisen zu wollen. Dabei habe er erklärt, sich beim afghanischen Generalkonsulat um die nötigen Papiere kümmern zu wollen. Ausgereist sei er zunächst aber noch nicht.

Den Angaben zufolge war der 28-Jährige in der Vergangenheit bereits dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen. Deshalb sei er jeweils zur psychiatrischen Behandlung in Einrichtungen eingewiesen worden, dann aber wieder entlassen worden.

Nach Informationen des ZDF-Hauptstadtstudios hatte der Tatverdächtige die EU zuerst in Bulgarien erreicht. Eine Abschiebung nach Bulgarien sei 2023 gescheitert, da die Frist von sechs Monaten abgelaufen sei.

Tathergang: Der Angriff fand am Mittwoch um 11.45 im Aschaffenburger Schöntal-Park in der Stadtmitte statt. Kurz nach dem Angriff geht die Polizei noch von zwei mutmaßlichen Tätern aus. Das bestätigt sich später aber nicht. „Bei der zweiten festgenommenen Person handelte es sich um einen Zeugen. Dieser wird derzeit vernommen“, schreiben die Beamten auf X.

Der 28-jährige Afghane handelte alleine.Er soll in dem Park eine Kita-Gruppe bestehend aus zwei Erzieherinnen und fünf Kleinkindern gefolgt sein. Dann griff er die Gruppe an, soll dabei nach Informationen Herrmanns gezielt auf die Kinder losgegangen sein.

Die Opfer: Eines der Kinder, ein erst zweijähriger Junge marokkanischer Abstammung, wurde bei dem Angriff getötet. Eine Erzieherin wurde verletzt und kam ins Krankenhaus.

Außerdem starb ein 41-jähriger Mann. Er soll als Passant versucht haben, der Kita-Gruppe zu helfen. Ministerpräsident Markus Söder schrieb auf X, dass Bayern um „einen Helfer trauere, der seine Zivilcourage mit dem eigenen Leben bezahlt hat“.

Der Tatort: Aschaffenburg hat um die 70.000 Einwohner und liegt im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken, nahe der Landesgrenze zu Hessen. Der Park namens Schöntal befindet sich in der Innenstadt.