Übers Theater nach China: Angehende Erzieher des BSZ Miesbach besuchen Partnerschule

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Mit großer Gastfreundschaft wurden die Besucher aus dem Landkreis Miesbach im chinesischen Qingzhou empfangen. © Privat

Erstmals reisten neun angehende Erzieherinnen und Erzieher des BSZ Miesbach in den Fernen Osten. Auslöser war ein gemeinsames Theaterprojekt mit der chinesischen Partnerschule.

Miesbach – Seit fünf Jahren besteht die Partnerschaft des Beruflichen Schulzentrums (BSZ) Miesbach und der Berufsschule für Frühpädagogik im chinesischen Qingzhou – Provinz Shandong. Dieses fünfte Jahr wurde von einem besonderen Ereignis gekrönt. Erstmals reisten neun angehende Erzieherinnen und Erzieher des BSZ in den Fernen Osten. Auslöser war ein gemeinsames Theaterprojekt. Darüber hinaus besuchten die jungen Männer und Frauen aus Bayern auch chinesische Kindergärten und natürlich Sehenswürdigkeiten in der Region.

Das Programm Erasmus+ und die organisatorische Unterstützung durch die Hanns Seidel Stiftung hatten die Reise ermöglicht. Theaterlehrerin Regina Weber-Toepel ist darüber sehr glücklich. Gemeinsam mit Schulleiter Martin Greifenstein hatte sie die BSZ-Studenten begleitet und zeigt sich tief beeindruckt vor allem über die Gastfreundschaft und Herzlichkeit, mit der sie in China empfangen wurden.

Digitales Kennenlernen

Die Studenten in beiden Schulen hatten sich schon zuvor auf „digitalem Weg“ über ein von der Organisation „nihma – Kreativität und Zusammenarbeit“ betreutes Theaterprojekt kennengelernt, berichtet Weber-Toepel. Eine Aufgabe in diesem Projekt war es, Begriffe wie Liebe, Familie oder Freunde pantomimisch darzustellen. Dabei wurden Fotos gemacht, an die betreuende Organisation geschickt, welche sie mischte und an die Teilnehmer in China und Deutschland zurückschickte. Dort sollten die Theatergruppen die Bilder mit Sprechblasen ergänzen.

Für das Theaterprojekt in China hatte Weber-Toepel das Bilderbuch „Der Mondwächter“ ausgewählt. Nach dieser Vorlage erarbeiteten die jungen Leute in einem fünftägigen Workshop ein Bühnenstück. „Die Erzählung handelt vom Kommen und Gehen“, berichtet sie. „Dabei werden auf empathische und zugleich fantasievolle Weise dem Zuschauer die Mondphasen nähergebracht.“ Gespielt wurde es vor allem pantomimisch, mit wenigen Sätzen, teils in Chinesisch, teils in Deutsch. Die Aufführung wurde ebenfalls zweisprachig begleitet. Sie selbst und ein von der Hanns Seidel Stiftung engagierter Übersetzer übernahmen die Rollen der Erzähler.

Drei Tage Hospitation in chinesischen Kindergärten

Die Gruppe aus Miesbach bekam zudem einen Einblick in die Kinderbetreuung Chinas. Drei Tage hospitierten die Neun in drei verschiedenen Kindergärten. Die Kleinen mussten sich erst an das andere Aussehen der „neuen Betreuer“ gewöhnen, erzählt Weber-Toepel, fassten aber schnell Vertrauen.

Ausflüge, die einen Einblick in die Kultur gaben, durften bei der Reise natürlich nicht fehlen. Für Studenten und Betreuer war es ein unvergessliches Erlebnis und gerne würden sie die chinesischen Freunde in Bayern begrüßen. Ohne finanzielle Unterstützung, wie sie die Miesbacher Gruppe bekommen hat, ist das aber ein schwer zu erreichendes Ziel. Die Hoffnung, dass es einmal klappt, bleibt aber.

cmh

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