Frau Holles Spielwiese

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Keine Demo, sondern Winterdienst: Ohne Landwirte aus der Region müsste der Flughafen bei Schneefall schnell kapitulieren. © Flughafen München / Alex Tino Friedel

Am Flughafen München spielt der Winterdienst eine wichtige Rolle. Wir haben einmal hinter die Kulissen geschaut.

Flughafen – Welch enorme Bedeutung der Winterdienst für den Flughafen München hat, wurde am ersten Adventssamstag 2023 deutlich: Es kam so viel Nassschnee binnen weniger Stunden herunter, dass der Flugbetrieb eingestellt werden musste. Und im Januar sorgte dann Eisregen für einen Totalausfall. Dabei ist man am Moos-Airport an sich gut gegen Frau Holle gewappnet. Die Dimensionen sind allerdings auch beträchtlich.

Rund 600 Mitarbeitende sowie viele Landwirte aus der Region sorgen dafür, dass der Flugbetrieb auch bei Schnee und Eis aufrecht erhalten werden kann, teilt die FMG mit. Die Winterdienst-Kolonne umfasst 178 Fahrzeuge, 148 davon zum Räumen der Vorfelder, der Start- und Landebahnen, 30 weitere für Straßen, Wege und Parkflächen im öffentlichen Bereich, so die FMG. Hinzu kommen 65 Traktoren aus der Flughafenregion. Pro Schicht sorgen über 200 Einsatzkräfte für schnee- und eisfreie Flächen innerhalb des Flughafenzauns.

Und für sie gibt es allerhand zu tun: Allein die zwei Start- und Landebahnen, Vorfelder und Rollwege umfassen rund 5,6 Millionen Quadratmeter, umgerechnet mehr als 780 Fußballfelder. Die Räumung einer Start- und Landebahn am Münchner Flughafen dauert etwa 30 Minuten, so ein Sprecher.

Zum Einsatz kommen neben den Traktoren mit Schneepflug auch Spezialfahrzeuge, darunter 22 Kehrblasgeräte, sechs Verladefräsen und sogar eine Pistenraupe. Die geräumten Schneemassen werden laut Sprecher auf sechs eigens eingerichtete Schneedeponien verfrachtet. Pro Saison kommen hier insgesamt bis zu 2,2 Millionen Kubikmeter Schnee zusammen. Ein unterirdisches Auffangbecken sorgt dafür, dass das dabei entstehende Schmelzwasser nicht in die Umwelt gelangt.

Der Schnee wird vor allem weggeräumt, Salz ist wegen der Flugzeuge tabu. Friert es auf den Vorfeldern, kommen Enteisungsmittel sowie Quarzsand zum Einsatz. Alle Flüssigkeiten, betont die FMG, werden aufgefangen und verwertet, Schmelzwasser fließt in die Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Erdinger Moos in Eitting.

Von Schnee und Eis befreit werden müssen auch die Flugzeuge selbst. Das übernehmen die sogenannten „Eisbären“ der Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München mbH (EFM), die FMG und Lufthansa gehört. Bis zu 15 000 Maschinen werden pro Winter enteist. Und auch diese Mittel werden aufgefangen und recycelt. Nun muss es aber erst mal wieder schneiden. ham

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