Insgesamt sechs Journalisten bei israelischem Angriff in Gaza getötet
Bei dem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind neben dem Al-Jazeera-Reporter Anas al-Scharif noch fünf weitere palästinensische Journalisten getötet worden. Auch ein freier Reporter sei unter den Toten, teilte die Organisation Reporter ohne Grenzen mit. Damit sind es insgesamt sechs Tote, wie auch aus einer Mitteilung des Journalistenschutzkomitees CPJ hervorgeht.
Israel behauptet Hamas-Hintergrund der Journalisten
Zuvor war von fünf Journalisten des arabischen TV-Senders Al-Jazeera die Rede gewesen, die am Sonntagabend bei einem gezielten Angriff auf ein Zelt für Journalisten in der Stadt Gaza getötet worden seien, darunter auch al-Scharif. Israels Militär bestätigte den Tod von al-Scharif. Der 28-Jährige habe sich als Al-Dschasira-Journalist ausgegeben, er habe aber eine Terrorzelle der islamistischen Hamas angeführt, erklärte das Militär. Der Angriff auf die Journalisten wurde international kritisiert.
Al-Jazeera hatte bereits im Oktober israelische Vorwürfe zurückgewiesen, Reporter seien in der Hamas aktiv. Es handele sich vielmehr um einen Versuch, die wenigen noch verbliebenen Journalisten in Gaza zum Schweigen zu bringen.
EU verurteilt Tötungen
Die EU hat die Tötung des Al-Jazeera-Korrespondenten Anas al-Scharif sowie vier weiterer Mitarbeiter des Senders durch die israelischen Streitkräfte im Gazastreifen verurteilt. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas teilte zudem mit, man nehme den israelischen Vorwurf zur Kenntnis, dass es sich bei der Gruppe um Hamas-Terroristen handelte. „Aber in solchen Fällen müssen im Sinne der Rechtsstaatlichkeit eindeutige Beweise vorgelegt werden“, forderte die Estin.

Proteste in Berlin
In Berlin gingen mehrere Hundert Menschen auf die Straße, um gegen die Tötungen zu protestieren. Nach Angaben der Polizei kamen im Stadtteil Neukölln etwa 250 Menschen zusammen. Größere Vorfälle gab es zunächst nicht, wie ein Polizeisprecher am Abend sagte. Die Demonstration war mit 150 Teilnehmern angemeldet worden.