Um noch mehr Teil der Gemeinde zu werden: Rumänen aus Hallbergmoos gründen Verein

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Die Spitze des neuen Vereins: Florin Costin (2. Vorsitzender, links) und Georg Schneider (1. Vorsitzender). © Oestereich

In der 12 000-Einwohner-Gemeinde Hallbergmoos leben Menschen aus 100 Nationen friedlich miteinander. Eine besonders große Gruppe hat nun einen Verein gegründet.

Hallbergmoos - „Rumänien ist lebendig, hat eine sehr aktive kulturelle Szene und wir sind eng mit der deutschen Kultur verbunden“, betont Georg Schneider. Er ist der erste Vorsitzende des neuen Vereins – im rumänischen Kronstadt geboren und seit 1986 in Deutschland. In Hallbergmoos ist er Angestellter der Gemeinde. Er ist vielen im Ort bekannt, man schätzt seine Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit. 

424 rumänische Mitbürger leben laut aktueller Statistik in der Gemeinde. „Wir stellen 13 Prozent der Hallbergmooser mit ausländischer Herkunft aus. Wir treffen uns seit langem regelmäßig. Jetzt haben wir uns entschlossen, dies durch die Gründung eines Vereins zu manifestieren.“ Sie haben daher nun den Verein „Rumänische Freundschaft Hallbergmoos-Goldach“ gegründet.

Vereinsmitglieder wollen sich noch stärker einbringen

Die Vereinsmitglieder wollen sich noch stärker im gemeindlichen Leben einbringen, mit anderen Vereinen vernetzen, an gemeinsamen Veranstaltungen teilnehmen und sich im sozialen Leben engagieren. „Einfach Teil der Gemeinde sein“, so Schneider. Man hat viel zu bieten, nicht nur Kultur und gutes Essen. „Wir wollen unsere rumänische Gesellschaft bekannter machen und gemeinsam mit viel Spaß Rumänien und seine Menschen vorstellen.“ Darüber hinaus will man Rumänen und Deutschen die Möglichkeit zum Kennenlernen bieten.

Basis des kulturellen Austauschs sollen ein Sommerfest, Grillabende und Stammtische, vielleicht auch gemeinsame Fahrten nach Rumänien sein. Von denen erwartet Schneider, „dass auch viele Nicht-Rumänen kommen“. Denn es gehe ja um das Miteinander. Der Verein stehe grundsätzlich jedem Interessierten offen. Nichts zu suchen habe, wie er unterstreicht, Rassismus oder radikale Ansichten: „Es kann jeder Mitglied werden, der das Grundgesetz Deutschlands akzeptiert“, heißt es in den Vereinsstatuten.

Verein hat ein „großes“ Vorbild

Die kommunale Rumänische-Hallbergmooser Freundschaft hat ein „großes“ Vorbild. Bereits am 21. April 1992 unterzeichneten Deutschland und Rumänien den Vertrag über freundschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft in Europa. Eine Zeit der politischen Wende: die Länder Osteuropas waren im Umbruch, Deutschland wiedervereint, der kalte Krieg und die Blockbildung annähernd vergessen. Mittlerweile ist Deutschland Rumäniens Handelspartner Nummer 1 und auch der zentrale Investor in Rumänien. Rund 25 000 deutsche Unternehmen haben sich in Rumänien niedergelassen.

Der neue Verein wird aber auch die Partnerschaft Hallbergmoos mit Predazzo zum Vorbild haben. Diese Städtepartnerschaft feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Auch diese Beziehungen gehen auf bürgerliches Engagement zurück. Kein Wunder also, dass auch Georg Förg, „Vater der Predazzo-Partnerschaft“, und Bürgermeister Josef Niedermair der Gründungsversammlung beiwohnten.

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