Legaler Trick: So rechnet sich Ihr Balkonkraftwerk schneller
Ein Balkonkraftwerk in Betrieb zu nehmen, ist inzwischen sehr einfach und unbürokratisch. Außerdem können Sie am Anfang eine Menge an Stromkosten einsparen und die Anschaffungskosten noch schneller wieder reinholen.
Sie wollen sich ein Balkonkraftwerk zulegen? Dann haben wir gute Neuigkeiten für Sie: Die Inbetriebnahme geht jetzt noch einfacher und schneller. Sie können das Gerät direkt an die Steckdose anschließen. Dank des verabschiedeten Solarpakets müssen Sie Ihr Balkonkraftwerk nur noch im Marktstammdatenregister (MaStR) und nicht mehr beim Netzbetreiber anmelden. Die Registrierung muss innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme erfolgen.
Innerhalb dieses ersten Monats können Sie den gewonnenen Strom aber schon nutzen – z. B. im Haushalt für Ihre Elektrogeräte. Die Strommenge, die Sie nicht direkt verbrauchen, läuft für gewöhnlich einfach ins Netz ab, ohne dass Sie Geld dafür bekommen. Das ist vor allem im Sommer der Fall, wenn Ihre Mini-Solaranlage besonders viel Strom erzeugt oder Sie überhaupt nicht zuhause sind.
Unter bestimmten Umständen ist es jetzt aber möglich, Ihren Stromzähler mit diesem Strom für ein paar Monate rückwärtsdrehen zu lassen. So rechnet sich jede einzelne Kilowattstunde, die Ihr Balkonkraftwerk erzeugt – sogar, wenn Sie sie nicht selbst verbrauchen.
Der Trick funktioniert nur bei analogen Zählern
Das Rückwärtszählen funktioniert aber nur, wenn Sie noch einen analogen Stromzähler (Ferraris-Zähler, erkennbar am schwarzen Gehäuse und der waagerechten Drehscheibe) haben. Bei modernen, digitalen Stromzählern ist es nicht möglich – und er wird auch nicht ausgetauscht.
Im anderen Fall ist der Netzbetreiber für den Austausch zuständig. Eine fixe Frist gibt es dafür nicht. Angenommen, er erledigt es erst nach drei Monaten, hat Ihr alter Stromzähler insgesamt vier Monate rückwärts gezählt. In sonnenreichen Monaten beschert Ihnen das eine schöne Einsparung.
Ein Rechenbeispiel:
Anfang Juni installieren Sie ein Balkonkraftwerk mit 800 Watt (0,8 kWp). Ende Juni melden Sie es – rechtzeitig vor Ablauf der Monatsfrist – im MaStR an. Der Netzbetreiber lässt sich mit dem notwendigen Zählertausch bis Ende September Zeit. Während der vier Monate Juni, Juli, August und September können Solarmodule theoretisch rund 507 kWh/kWp Strom erzeugen. Das zeigen Zahlen der PV-Ertragsstudie des Umwelt-Campus Birkenfeld.
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Bei einem Balkonkraftwerk mit Südausrichtung und einer Neigung von 70 Grad rechnen wir mit einer Ertragseinbuße von 15 Prozent gegenüber der optimalen Ausrichtung (36 Grad). Daraus ergibt sich folgende Rechnung: 507kWh/kWp*0,8kWp*0,85 = 345 kWh
Bei einem Strompreis von 35 ct/kWh sparen Sie sich bereits in den ersten vier Monaten also gut 120 Euro an Stromkosten (345 kWh x 0,35 Euro/kWh). Abhängig vom Anschaffungspreis (ein 800-Watt-Balkonkraftwerk kostet im Schnitt aktuell rund 580 Euro), rechnet sich die kleine Anlage mit diesem legalen Trick also besonders schnell.
Sie sind noch unsicher? Was Sie vor dem Kauf beachten sollten, lesen Sie in unserem kostenlosen Ratgeber zum Balkonkraftwerk. Laden Sie sich auch unsere Checkliste mit den wichtigsten Tipps herunter.
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Dieser Artikel liegt IPPEN.MEDIA im Zuge einer Kooperation mit dem gemeinnützigen Geldratgeber Finanztip vor – das Original zu diesem Beitrag „Legaler Trick: So rechnet sich Dein Balkonkraftwerk schneller“ stammt aus dem wöchentlichen Finanztip Newsletter vom 31. Mai 2024.
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