Angreifer eröffnen bei Jerusalem das Feuer – mehrere Verletzte
Israel meldet mehrere Angriffe aus dem Libanon und Vergeltungsschläge. Nach palästinensischen Angaben wurde das Schifa-Hospital erneut gestürmt. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
- Mehrere Verletzte bei bewaffnetem Angriff nahe Jerusalem
- Ägypten: Keine Obergrenze für Aufnahme von Verletzten aus Gaza
- Bericht: Israelische Soldaten stürmen erneut Schifa-Krankenhaus
- Weltsicherheitsrat nimmt Gaza-Resolution mit Waffenruhe-Forderung an
- Erdoğan nennt Israel "Terrorstaat" – Netanjahu kontert
- USA weisen Verantwortung für israelischen Einsatz in Krankenhaus zurück
Hamas-Terroristen haben am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Dieser Liveblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:
Mehrere Verletzte bei bewaffnetem Angriff nahe Jerusalem
8.45 Uhr: Mutmaßlich palästinensische Angreifer haben am Donnerstag nach Polizeiangaben an einer israelischen Militärsperre südlich von Jerusalem das Feuer eröffnet. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurden dabei mindestens vier Menschen verletzt. Einer der Verletzten schwebe in Lebensgefahr. Die Nachrichtenagentur AFP meldete unter Berufung auf Angaben der Polizei und Rettungskräfte fünf Verletzte.
Drei Tatverdächtige seien "ausgeschaltet" worden, erklärte die Polizei. Dabei blieb zunächst offen, ob die Verdächtigen getötet wurden. Israel wehrt immer wieder Angriffe der Hamas aus dem Gazastreifen ab. Ob es sich um einen Angriff der Terrororganisation handelte, war zunächst nicht klar.
Israels Militär: Haus von Hamas-Chef Hanija angegriffen
8.41 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen das Haus des Hamas-Chefs Ismail Hanija angegriffen. Das Gebäude sei als "Terror-Infrastruktur" gebraucht worden und habe oft als Treffpunkt für ranghohe Hamas-Führer gedient, teilte das Militär am Donnerstag mit. Von dort aus seien auch Anschläge auf israelische Zivilisten und Soldaten geleitet worden. Das Gebäude sei mit Kampfjets angegriffen worden.
Hanija, Vorsitzender des Hamas-Politbüros, lebt mit seiner Familie seit Jahren in Katar. Aus Hamas-Kreisen verlautete, das Haus sei während des Angriffs leer gewesen. Hanija habe den Gazastreifen 2019 verlassen. Der Großteil seiner Familie, darunter seine Frau und Kinder, lebten nicht mehr in dem Küstenstreifen.
Hanija ist seit 2017 Vorsitzender des Politbüros der Hamas. Er war 2021 vom sogenannten Schura-Rat für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt worden. Er gilt als "übergreifender" Chef der islamistischen Hamas, während Jihia al-Sinwar Chef im Gazastreifen ist. Hanija wurde 1963 im Schatti-Flüchtlingslager im Gazastreifen geboren und wuchs dort in ärmlichen Verhältnissen auf.
Ägypten: Keine Obergrenze für Aufnahme von Verletzten aus Gaza
7.56 Uhr: Ägypten sieht für die Aufnahme und Behandlung von Verletzten aus dem umkämpften Gazastreifen vorerst keine Obergrenze. Ägypten sei bereit, eine beliebige Zahl Verletzter aufzunehmen, so lange sie den Grenzübergang Rafah erreichen könnten. Das sagte Ahmed Mansur, Leiter des Krankenhauses im Küstenort Al-Arisch nahe des Grenzübergangs, vor Journalisten am Mittwoch. Auch andere Krankenhäuser seien weiter bereit, Palästinenser aufzunehmen.
Ägyptens Gesundheitsminister Chalid Abdel Ghaffar hatte ebenfalls bereits erklärt, dass alle einreisenden Verletzten behandelt würden. "Wir sind bereit, alle ärztlichen Fälle zu behandeln, die über den Grenzübergang Rafah kommen, aber die israelische Seite kontrolliert ihre Zahl", sagte Abdel Ghaffar zuletzt.
Seit der Wiederöffnung der Grenze am 21. Oktober passierten diese nach ägyptischen Angaben etwa 150 Verletzte aus dem abgeriegelten palästinensischen Küstengebiet. Darunter seien Menschen mit Knochenbrüchen, schweren Verbrennungen, verletzten Organen und abgetrennten Gliedmaßen, sagte Mansur.
Israels Präsident Herzog: Dürfen in Gaza kein Vakuum hinterlassen
7.16 Uhr: Israel muss nach Einschätzung von Präsident Isaac Herzog auch nach einem Ende des Kriegs vorerst im Gazastreifen eine starke Präsenz zeigen, um ein Wiedererstarken der radikal-islamischen Hamas zu verhindern. "Wenn wir uns zurückziehen, wer wird dann übernehmen? Wir können kein Vakuum hinterlassen. Wir müssen darüber nachdenken, wie der Mechanismus aussehen wird", sagt Herzog in einem Interview der "Financial Times". Derzeit kursierten viele Ideen dazu.
"Aber niemand wird diesen Ort, Gaza, wieder in eine Terrorbasis verwandeln wollen." Die israelische Regierung diskutiere derzeit mehrere Ideen, wie eine Nachkriegs-Ordnung aussehen könnte. Es sei aber davon auszugehen, dass die USA und Israels "Nachbarn in der Region" in irgendeiner Form involviert sein werden.
Bericht: Israelische Soldaten stürmen erneut Schifa-Krankenhaus
4.30 Uhr: Israelische Streitkräfte haben den Al-Schifa-Krankenhauskomplex "zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden" gestürmt, meldet die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Bulldozer und Militärfahrzeuge seien im Einsatz, zitiert die Agentur mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Hamas-nahe Nachrichtenagentur Shehab meldet, israelische Panzer griffen von der Südseite des Komplexes aus an, Schüsse seien in der Gegend zu hören.