Finale beim Korbiniansjubiläum: Und am Ende läuten überall die Glocken
Fürs Ende des Korbiniansjubiläums hat sich die Kirche Besonderes einfallen lassen. Der Weihbischof erklärt auch, warum das Fest in München statt Freising endet.
Freising - Ein Partnerschaftsgottesdienst in Freising und ein Abschlussgottesdienst in München, eine Lichterprozession zum mons doctus mit großer Vesper und Glockengeläut im ganzen Bistum: So endet das Korbiniansjahr am kommenden Wochenende. Die Vorfreude bei Weihbischof Wolfgang Bischof ist groß: „Zum Abschluss zieht Korbinian nochmal feierlich durch ,seine‘ Stadt.“
Gemeint ist damit die Lichtfeier, die am Freitag, 22. November, um 17.30 Uhr beginnt. Das traditionelle Fest werde dieses Jahr „anders, größer“ aufgezogen, berichtet der Weihbischof. Das zeigt sich allein an den Mitwirkenden. So hat der Regionalbischof der evangelischen Landeskirche, Thomas Pietro Peral, sein Kommen ebenso zugesagt wie der ukrainisch-katholische Bischof Bohdan Dzyurakh, der griechisch-orthodoxe Archimandrit Georgios Siomos. Hinzu kommen etliche Kirchenvertreter aus den Freisinger Partnergemeinden. „Dieses Zeichen der Solidarität freut mich“, sagt Bischof.
„Bitte nicht erschrecken!“
Die Prozession führt mit Kerzen und dem Reliquienschrein von der Stadtkirche St. Georg über die Innenstadt zum Domberg. Dort wird der Reliquienschrein vom Salutzug der Gebirgsschützenkompanie Bataillon Werdenfels (ehemals Teil von Freising) mit einem dreifachen Ehrensalut begrüßt. „Das wird mit Sicherheit etwas lauter werden, ist aber eine bayerische Tradition zu besonderen Anlässen“, erklärt der Weihbischof. „Also bitte nicht erschrecken!“

Für viel Musik ist ebenfalls gesorgt. So wird die Lichtfeier in St. Georg von der Jungen Kantorei „Die Freisinger“ und dem Posaunenchor der evangelischen Christi-Himmelfahrtsgemeinde gestaltet. Die Prozession wird von der Musikkapelle Partenkirchen begleitet. Im Rahmen der Vesper erklingen dann Domchor und Domorchester. Die traditinoelle Vesper findet also nicht, wie sonst, am Samstag statt, sondern schon am Freitag. „Es erklingen aber die vertrauten Melodien der Ehamvesper, die viele Gläubige in Freising nicht missen möchten“, betont Bischof. Am Samstag findet dann um 10 Uhr ein etwas kleiner gehaltener Partnerschaftsgottesdienst statt.
Korbiniansjahr endet in München
Was manch Freisinger verwundert hat: dass der Abschlussgottesdienst des Korbinian-Jubiläumsjahr, der von Erzbischof Reinhard Kardinal Marx zelebriert wird, im Münchner Dom stattfindet. „Es ist ein Bistumsjubiläum, und wir haben Wert gelegt, dass im ganzen Bistum auch Angebote gemacht werden“, erklärt Weihbischof Bischof, und Dekanatsreferentin Theresa Reischl ergänzt: „Dass in der Erzdiözese München und Freising das Korbiniansfest in Freising begonnen hat und jetzt in München endet, ist eine runde Sache.“
Jubiläum bietet großen Mehrwert
Sie berichtet auch davon, dass viele Kirchengemeinden im ganzen Bistum von Landshut bis Berchtesgaden über das Jahr hinweg Korbiniansfahnen aufgehängt haben. „Wir haben darum gebeten, uns von überall dort, wo die Fahnen wehen, Fotos zu schicken, und wir haben wirklich viele Bilder bekommen.“ Und genau dieses Einigende, so betont auch der Bischof, sei ein großer Mehrwert des Jubiläums gewesen: „Das Korbiniansjahr hat die Verbundenheit im Bistum gestärkt.“
Und so ist davon auszugehen, dass es auch überall im Bistum zu hören sein wird, wenn am Sonntagabend das Jubiläum offiziell endet: Punkt 17.30 Uhr sollen in allen Kirchen Glocken ertönen. „Wer also am Sonntag die Glocken läuten hat, soll wissen, dass es ein freudiges Ereignis ist“, sagt der Weihbischof augenzwinkernd. „Nicht dass jemand glaubt, dass der Pabst gestorben ist.“
Reliquie wandert nach München
Wenn am Sonntag der Abschlussgottesdienst des Korbiniansjahres in der Münchner Frauenkirche endet, findet auch eine Korbiniansreliquie dort in einem schmuckvollen Kästchen einen besonderen Platz. „Bisher hatte München noch keine Reliquie vom Heiligen Korbinian“, berichtet Weihbischof Wolfgang Bischof. Er freue sich, dass sich das nun ändere. „Schließlich ist Korbinian das verbindende Glied zwischen München und Freising.“ Der Großteil der Reliquie bleibe aber freilich in Freising.