Videobeweis zeigt: Ukraine zerstört Hightech-Radarsystem aus Russland
Ukrainische Spezialeinheiten zerlegen ein Schlüsselelement der russischen Luftverteidigung. Es ist nicht der erste Erfolg dieser Art.
Kiew/Moskau – Der Ukraine ist es nach eigenen Angaben gelungen, ein hochmodernes russisches Radarsystem zu zerstören. Die dramatischen Szenen sind demnach in einem am 3. Juni veröffentlichten Video der ukrainischen Spezialeinheiten zu sehen.
Dabei wurde die russische mobile Radarstation „Kasta-2E2“ von den ukrainischen Streitkräften während einer Luftaufklärungsmission ins Visier genommen und zerstört. Der Ort des Angriffs ist bisher nicht bekannt.
Ukraine feiert Erfolg: Radarstation getroffen
Das Video zeigt ukrainische Kampfflugzeuge, die von oben auf die anfällige Kasta-Station zielen. Aus verschiedenen Blickwinkeln ist zu sehen, wie eine Rakete einschlägt und eine große Rauchwolke verursacht.
Erst im Februar haben ukrainische Spezial-Gruppen nach Angaben der nationalen Nachrichtenagentur Ukrinform schon einmal dieselbe russische Radarstation nahe der russischen Grenze zerstört.

Das Kasta-Radarsystem aus Russland: Hochmoderne Waffe zur Kontrolle des Luftraums
Nach ukrainischen Angaben wurde das Kasta-Radarsystem erstmals 2021 im russisch besetzten Gebiet Luhansk gesichtet und diente Russland als Mittel zur Abwehr unbemannter Luftfahrzeuge. Dieses Radarmodell gilt als hochmoderne Waffe zur Kontrolle des Luftraums, zur Bestimmung von Koordinaten und zur Erkennung von Luftzielen, einschließlich dieser, die in extrem niedrigen Höhen fliegen.
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„Da die Ukraine in großem Umfang relativ kleine, billige Drohnen einsetzt, die das Kasta-System wahrscheinlich besser aufspüren kann, ist die Zerstörung dieses Radars ein guter operativer Impuls für die ukrainischen Streitkräfte in dem Gebiet“, sagte Eric Gomez, ein leitender Mitarbeiter des Cato-Instituts, gegenüber dem US-Magazin Newsweek.
„Die weitergehenden strategischen Konsequenzen sind unklar.“, so Gomez weiter. „Der Verlust eines Radars ist für sich genommen nicht entscheidend, obwohl die ukrainischen Streitkräfte in der Lage sein könnten, die durch die Zerstörung des Radars entstandene operative Situation zu nutzen.“
Weitere militärische Unterstützung: Ukraine wartet auf Kampfjets
Aktuell wartet die Ukraine auf die Ankunft von 24 F-16-Kampfjets, die von den Niederlanden zur Verfügung gestellt wurden. Die Niederlande haben der Ukraine – wie auch anderen Ländern, denen sie Kampfjets zur Verfügung gestellt haben – grünes Licht für Angriffe auf Ziele in Russland gegeben.

Die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren erklärte, man wende „dasselbe Prinzip an, das wir auch bei jeder anderen Lieferung von Fähigkeiten angewandt haben: Sobald wir sie der Ukraine übergeben haben, können sie sie nutzen“.
Weiter Hilfe in Planung: Europa will Luftabwehrsystem für Ukraine zusammenzustellen
Zudem plant die Niederlande, gemeinsam mit anderen Ländern ein Patriot-Flugabwehrsystem für die Ukraine zusammenzustellen. Verteidigungsministerin Ollongren kündigte Ende Mai in Den Haag an, dass die Niederlande selbst zentrale „Kernelemente“ des Systems zur Verfügung stellen würden. Sie rief zugleich europäische Partnerländer auf, ebenfalls Teile oder Munition zu liefern. Auf diese Weise könnte bereits sehr schnell zumindest ein komplettes Abwehrsystem der Ukraine übergeben werden.
Die Ministerin räumte ein, dass diese Luftabwehrsysteme in Europa knapp seien. „Aber die Ukraine kämpft auch für Europa“, sagte die Ministerin in Brüssel vor einem Treffen der EU-Verteidigungsminister. „Jeden Tag werden unschuldige Bürger durch Luftangriffe auf zivile Ziele getötet. Sie brauchen diese Patriots sehr dringend.“
Die Niederlande hatten bereits zuvor zwei dieser Luftabwehrsysteme an die Ukraine geliefert. Welche Teile sie nun abgeben wollen, ist unklar. Möglich wären etwa Radar- oder Abschussvorrichtungen.(bg/dpa)