Agrarminister gegen Gesetzesänderung: Kühe müssen angebunden leben

Die Ampel hatte das Gesetz letztes Jahr ins Rollen gebracht. Warum es jetzt doch nicht umgesetzt wird? Gegenüber der „Bild“-Zeitung erklärte Rainer, dass nach dem Ampel-Aus das Diskontinuitätsprinzip gelte. Die Pläne der alten Regierung sind nicht mehr relevant. Das betrifft auch den Tierschutz-Gesetzentwurf.

Unter der Ampel-Regierung war ein schrittweises Verbot der ganzjährigen Anbindung der Kühe bis 2035 geplant. Als Vorbild hatte die Regierung die Gesetze in Österreich genommen. Dort ist es seit fünf Jahren Pflicht, Kühe im Sommer und Winter zumindest zeitweise einen Freilauf zu gewährleisten. 

84 Prozent der Deutsche wollen keine Anbindung der Rinder

Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag von Foodwatch aus dem November sind in Deutschland 84 Prozent gegen das ganzjährige Festbinden der Tiere. Nur 11 Prozent finden es in Ordnung. 

Die neue Regierung plant zwar eine „Lösung im Sinne des Koalitionsvertrags“ zu finden, so ein Sprecher. Aber wie genau das aussehen werde, dazu könne man sich „noch nicht detaillierter äußern“. Ein Zeitfenster für die Umsetzung wollte Agrarminister Rainer nicht nennen.

Solange es kein neues Tierschutzgesetz für die Haltung der Kühe gibt, müssen diese 365 Tage im Jahr angebunden im Stall stehen.