Abwärtstrend hält an: Union verliert laut neuer Umfrage weiter an Zustimmung

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CDU und CSU bleiben in Umfragen weiterhin die mit Abstand stärkste Kraft. Doch in den vergangenen Wochen hat die Union deutlich an Wählergunst eingebüßt.

Berlin – CDU und CSU verlieren laut der aktuellen Insa-Umfrage Sonntagstrend der Bild am Sonntag weiter an Zustimmung: Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, käme die Union auf 30 Prozent der Stimmen. Zwar bleibt sie damit mit komfortablem Vorsprung weiterhin stärkste Kraft, büßt jedoch im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt ein. Wochen zuvor erreichten CDU und CSU noch 33 Prozent.

Grüne legen zu, FDP unter Fünf-Prozent-Hürde: Aktuelle Umfragewerte im Überblick

Nach der Union war die SPD im Sonntagstrend zweitstärkste Kraft. Die Sozialdemokraten kamen auf 15 Prozent der Stimmen, fielen im Vergleich zur Vorwoche aber ebenfalls um einen Prozentpunkt in der Wählergunst. Die Alternative für Deutschland (AfD) hielt sich unverändert bei 19 Prozent der Wählerstimmen. Mit elf Prozent erzielten die Grünen einen Prozentpunkt mehr als bei der Insa-Umfrage einen Sonntag zuvor. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) blieb bei neun Prozent. Indes hätten nur vier Prozent der Befragten der FDP ihre Stimme gegeben, wenn an diesem Sonntag Bundestagswahl wäre.

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Der Vorsitzende der CDU und künftige Kanzlerkandidat der Union: Friedrich Merz (Bild vom 26. Oktober 2024, Deutschlandtag der JU) © picture alliance/dpa | Sebastian Willnow

Damit würden die Liberalen den Einzug in den Bundestag verpassen. Gleiches gilt für die Linken mit unverändert drei Prozent. Die Fehlertoleranz der Insa-Erhebung liegt bei 2,9 Prozentpunkten. Um diesen Wert können die tatsächlichen Ergebnisse demnach nach oben oder unten abweichen. Meinungsforscher erkennen in Deutschland ein Nachlassen der Parteibindung, Wähler treffen zudem immer kurzfristigere Wahlentscheidungen. Beides sind Faktoren, die eine korrekte Vorhersage von Wahlergebnissen zunehmend schwieriger machen. Abweichungen vom tatsächlichen Meinungsbild können sich auch ergeben, da die Angaben der Befragten teils von sozialer Erwünschtheit geprägt sind. Umfragen stellen grundsätzlich immer Momentaufnahmen dar.

Union weiter stärkste Kraft: Merz kann Abwärtstrend als Kanzlerkandidat nicht stoppen

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz ist seit Ende September offiziell Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl im Jahr 2025. Kurz vor seiner Wahl zum Kandidaten hatte die Union im Insa-Sonntagstrend noch 32 Prozent erzielt. Den Abwärtstrend seiner Partei konnte der CDU-Vorsitzende demnach mit seiner Kandidatur nicht stoppen. Dennoch haben CDU und CSU weiterhin einen komfortablen Vorsprung vor den anderen Parteien. Eine Zusammenarbeit mit der AfD schloss Merz wiederholt aus, zuletzt erneut am Samstag beim Deutschlandtag der Jungen Union in Halle.

Rechnerisch möglich wäre beispielsweise eine Große Koalition aus CDU und SPD. Knapp, aber denkbar wäre auch eine schwarz-grüne Koalition oder eine Zusammenarbeit von Union und BSW. Am Samstag appellierte Merz beim Deutschlandtag der Jungen Union indirekt auch an die Wählerschaft in Deutschland. Die Union müsse bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr ein besonders starkes Ergebnis erzielen, damit nicht die geschwächten linken Kräfte „Einfluss behalten in Deutschland“, sagte der CDU-Vorsitzende.

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