Mit Messer auf Elfjährigen eingestochen: "Kam blutüberströmt aus der Turnhalle": Mitschülerin schildert Messerangriff
Es ist Donnerstagnachmittag um 15.20 Uhr in Berlin-Spandau vor der Grundschule am Waldmeisterhorn. Die 12-jährige Clarissa* kommt gerade mit ihrer Mutter, einer weiteren Frau und zwei kleinen Kindern aus dem Gebäude. "Eigentlich hätte ich schon um 12 Uhr Schulschluss gehabt. Aber die Polizei hat uns nicht rausgelassen. Sie wollten erst mit allen Schülern sprechen und sich schildern lassen, was da heute Morgen passiert ist."
"Plötzlich kam er blutüberströmt aus Turnhalle heraus"
Clarissa besucht die 6. Klasse - und zwar genau jene, in der sich am Donnerstagvormittag um 11.30 Uhr ein brutaler Messerangriff auf einen Elfjährigen ereignet haben soll.
Die 12-Jährige erzählt, dass sie gerade zwei Stunden Sport gehabt hatte und mit Mitschülerinnen vor der Turnhalle gewartet habe. "Plötzlich ging die Tür auf, und Moritz* kam blutüberströmt heraus. Ich war total geschockt. Er hatte mehrere Stichwunden an Arm, Hals und Rücken. Eine Mitschülerin hielt seine Wunden zu, damit es nicht zu stark blutete", berichtet die 12-Jährige knapp vier Stunden später.
"Hat sich vorher schon merkwürdig verhalten"
Clarissa und weitere Mitschüler haben dann Hilfe geholt. "Wir sind sofort zu einem Lehrer gelaufen, der dann die Polizei alarmiert hat", so die Sechstklässlerin.
Warum es den Angriff gegeben habe, wisse sie nicht. "Aber der Junge, der Moritz mit einem Messer attackiert haben soll, hatte sich schon vorher in den Sportstunden auffällig verhalten. Er hat ein paar andere Jungs um sich geschart, und es ganz sah so aus, als wenn er etwas aushecken würde. Ich habe gehört, wie er gesagt hatte, dass die anderen mit in einen Umkleideraum kommen sollten."
Mitschülerin über Täter: "Er hat auch andere Probleme, das wissen alle"
Über den 13 Jahre jungen mutmaßlichen Angreifer könne sie nicht viel sagen. "Ab und an war er nett, dann war er es mal wieder nicht. Er hat aber auch andere Probleme, das wissen alle."
Die Polizei fahndet derweil mit inzwischen mehr als 60 Beamten, Spürhunden und Hubschraubern nach dem flüchtigen Tatverdächtigen, der nach Clarissas Angaben aus einer kurdischen Familie stammen soll.
*Der richtige Name ist der Redaktion bekannt