Zehn Tage vor Olympia - Soldat bei schockierendem Messerangriff in Paris verletzt

Zehn Tage vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris wurde ein Soldat bei einem Messerangriff verletzt. Gegen den Angreifer werde wegen versuchten Mordes ermittelt, berichtete die Zeitung „Le Parisien“ unter Verweis auf Polizei und Staatsanwaltschaft.

Täter bereits zuvor wegen Messerattacke verurteilt

Der Festgenommene sitzt inzwischen in der Psychiatrie. Nach Medienberichten soll der aus dem Kongo stammende Franzose den Soldaten nach eigener Darstellung am Montagabend, den 15. Juli, im Bahnhof „Gare de l'Est“ angegriffen haben.

Der Angreifer soll 2018 bereits in der Pariser S-Bahnstation „Châtelet-Les-Halles“ einen 22-Jährigen erstochen haben. Im Anschluss wurde er für nicht zurechnungsfähig erklärt und kam in die Psychiatrie, später aber wieder auf freien Fuß. Der Mann wurde nach Informationen des „Parisien“ außerdem zweimal wegen häuslicher Gewalt verurteilt.

Bilder der Videoüberwachung sollen zeigen, dass der Angreifer die Patrouille der Antiterror-Einheit „Sentinelle“ bereits einige Minuten verfolgte, ehe er einen der Militärs plötzlich mit einem Messer in die Schulter stach, berichtete die Zeitung. Der Soldat kam schwer verletzt in eine Klinik, sei aber nicht in Lebensgefahr. Verteidigungsminister Sébastien Lecornu wollte den Verletzten im Militärkrankenhaus besuchen.

Zahlreiche Staaten unterstützen Frankreichs Sicherheitskräfte

In Paris, wo wie in ganz Frankreich seit dem Anschlag bei Moskau im März die höchste Terrorwarnstufe herrscht, platzt der Vorfall mitten in die letzten Olympia-Vorbereitungen. Dieser Tage kommen die ausländischen Sicherheitskräfte in der Millionen-Metropole an, die die französischen Behörden während des Mega-Events im Kampf gegen Bedrohungen aller Art unterstützen sollen.

Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Polizeikreisen erfuhr, sollen insgesamt 1.750 Sicherheitskräfte aus etwa 40 Ländern, darunter auch Deutschland, in Frankreich im Einsatz sein. Sie sollen die rund 35.000 Polizisten und Gendarmerie-Mitglieder sowie die 18.000 Soldaten unterstützen, die im Schnitt jeden Tag mobilisiert werden.

Generell herrscht Vertrauen in die Vorkehrungen, auch beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). „Nach allem, was wir wissen, auch was unsere Verbindungspolizisten aus der Bundespolizei und aus dem BKA uns sagen, müssen wir uns keine Sorgen machen und gehen davon aus, dass wir so gut beschützt sind, dass wir sichere Spiele erleben werden“, sagte Olaf Tabor, DOSB-Vorstand Leistungssport.