Ansichten des Kasperls vom Frauenkircherl

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Dieter Priglmeir © privat

Erding- Redaktionsleiter Dieter Priglmeir philosophiert, was wohl hinter dem Kasperl-Grinsen während der närrischen Zeit an der Fassade des Frauenkircherls steckt,

Wir haben den sympathischten Oberaufseher in unserer Großen Kreisstadt, den man sich nur wünschen kann. Seit Mittwoch blickt wieder der Kasperl auf uns herab – jener lustige hochgewachsene Geselle, der die Fassade des Frauenkircherls ziert. Und jedes Jahr frage ich mich: Was denkt sich der Kerl eigentlich? Die Gestalter haben die Mimik, speziell die Mundwinkel, schlauerweise so neutral gehalten, dass jeder hineininterpretieren kann, was er will.
Ein bisserl Wehmut, weil Hanno Stanzel-Deffner, die viel zu früh verstorbene Narrhalla-Legende, nie mehr bei der Narrenschranne sein wird.

Ein Schuss Erleichterung, dass noch immer jeden Donnerstag in der Innenstadt die Obst-, Gemüse- und andere Lebensmittelhändler ihre Waren feilbieten dürfen und dass dies noch immer nicht Foodtruck-Event, sondern schlichtweg Grüner Markt heißt. Erleichterung übrigens auch, dass sich die Standlbesitzer nicht – wie etwa künftig am Notzinger Weiher – auch noch um die Toiletten kümmern müssen.

Was steckt noch im Kasperl-Grinsen? Suchen es Sie aus!

Ein wenig Spott über die über den Platz hastenden Menschen, die gar nicht mehr den Blick nach links und rechts, geschweige denn nach oben richten, weil sie nur noch aufs Display ihres Handys schauen. Also dahin, wo auf ein paar Quadratzentimetern angeblich die große weite Welt stattfindet.

Ein wenig Ratlosigkeit, wenn sich ein paar wenige Parteien bei den wilden Wahlkampfwochen – das andere www dieser Tage – an ihren Infoständen mit Hetze und Verschwörungsgefasel die Passanten verschrecken und nerven. Dickes Mitleid mit den älteren Sparkassen-Kunden, die ihre Beratung nicht mehr in der Filiale am Schrannenplatz bekommen, sondern durch die halbe Erdinger Innenstadt hatschen müssen.

Vielleicht ist der Kasperl aber auch einfach nur froh, dass er hier lediglich für die gute Laune in der närrischen Zeit zuständig ist, den Rest sollen „die da unten“ gefälligst selber regeln. Auf eine schöne Faschingszeit.

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