150.000 Euro Kopfgeld - Neue Spuren führen zu ehemaligen RAF-Terroristen - Polizei bittet um Hilfe

Ermittlungsbehörden in Niedersachsen bitten die Bevölkerung erneut um Hinweise zu drei früheren Mitgliedern der linksterroristischen Roten Armee Fraktion (RAF). Die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt haben sich am Freitag in einer Mitteilung an die Öffentlichkeit gewandt. Bei den Beschuldigten handelt es sich um Ernst-Volker Staub (69), Daniela Marie Luise Klette (65) und Burkhard Garweg (55).

Die Gesuchten, die der dritten Generation der RAF angehörten, sollen seit den 1990er-Jahren im Untergrund leben. Die Ermittler nehmen an, dass sich die Gruppe zwischen 1999 und 2016 in Deutschland aufgehalten hat. Zwölf Raubstraftaten werden den Beschuldigten in dieser Zeit zugerechnet. Unter anderem sollen sie in Stuhr bei Bremen versucht haben, einen Geldtransporter auszurauben, wie DNA-Spuren nachwiesen. Einer der Gesuchten soll weiter Kontakte nach Deutschland unterhalten.

Wo halten sich die ehemaligen RAF-Terroristen auf?

Wie der „Spiegel“ jetzt berichtet, soll es jedoch eine neue Spur geben. Im März 2023 waren die Wohnungen der Eltern in Frankfurt am Main und die der Geschwister von Garweg in Hamburg durchsucht worden. Dort wurden zwei Briefe des früheren RAF-Mitglieds sichergestellt.

Einer der Gesuchten soll demnach nachweislich weiterhin „intensive Kontakte“ nach Deutschland halten. Ob Garweg, Staub oder Klette sich noch in Deutschland aufhalten oder sich im Ausland verstecken, ist allerdings unklar.

Das Amtsgericht Verden hatte Haftbefehle wegen mehrerer schwerer Raubüberfälle zwischen 1999 und 2016 ausgestellt. Die Ermittler gehen davon aus, dass diese Raubüberfälle nicht politisch motiviert waren, sondern die RAF-Mitglieder so ihren Lebensunterhalt bestritten. „Weitere Raubüberfälle erscheinen möglich“, so Oberstaatsanwalt Freudenberg. Für entscheidende Hinweise auf das Trio sei eine Belohnung von 150.000 Euro ausgesetzt, wie der „Spiegel“ berichtet. Nächsten Mittwoch soll der Fall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ zu sehen sein.