Attenkirchen bringt neues Photovoltaik-Feld auf den Weg
Das Projekt war nicht unumstritten, doch letztlich gab der Gemeinderat Attenkirchen dem „Solarpark Pfettrach“ grünes Licht.
Attenkirchen – Nach der Agri-PV-Anlage „Roggendorf-Staudhausen“ (wir haben berichtet) hat der Attenkirchener Gemeinderat jetzt innerhalb kurzer Zeit das zweite Photovoltaik-Freiflächengroßprojekt auf den Weg gebracht. Es handelt sich um den sogenannten „Solarpark Pfettrach“, der innerhalb der Verwaltung den Titel „Sondergebiet Photovoltaik-Freiflächenanlage Pfettrach III“ trägt. Ein im Grunde privat finanziertes 19-Millionen-Euro-Projekt, das auf sechs Feldern verteilt 27 500 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr liefern soll.
Die Freiflächen-PV-Anlage mit landwirtschaftlicher Doppelnutzung war nicht unumstritten. Während einer Infoveranstaltung hatte es Befürchtungen gegeben, Pfettrach werde praktisch mit Photovoltaik zugepflastert. Die Sichtbarkeit der Module im aktuellen Fall halte sich aber in Grenzen, wie Ulrich Eckl vom gleichnamigen Planungsbüro am Montag im Attenkirchener Gemeinderat erklärte. Außerdem betonte man in der Sitzung, an der auch Constantin Winkelmann von der an dem Projekt beteiligten Firma Energy Heroes teilnahm, dass die Abstandsflächen über 100 Meter zur nächstgelegenen Wohnbebauung betragen und damit die Maßgaben des von der Gemeinde erlassenen Kriterienkatalogs für Photovoltaik-Freiflächenanlagen eingehalten würden.
Auch Bürgermeister Mathias Kern sagte hierzu: „Mehr wie 100 Meter sind gegeben.“ Erklärtes Ziel war es, einen Aufstellungsbeschluss mit vorhabenbezogenem Bebauungs- und Grünordnungsplan zu fassen. Die große Debatte darüber fand nicht mehr statt. Es gab lediglich eine Anfrage von Stefan Festner (WIR), was mit einem Weg geschehen soll, der durch eines der mit Modulen bestückten Felder führt. Man müsse ihn eventuell außen herum führen, hieß es. Kern sagte, das sei „eine offene Baustelle“, die im Laufe des Verfahrens noch eine Rolle spielen werde. Die hierfür notwendigen Beschlüsse fasste der Gemeinderat einstimmig. Die Planungen können demzufolge weiter verfolgt und die Voraussetzungen für eine Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden geschaffen werden.
Laut Eckl alles kein Hexenwerk. „Ihr erlaubt uns lediglich, ins Verfahren zu gehen“, betonte der PV-Anlagenplaner. Er sprach von einer relativ niedrigen Anlage und davon, dass man alles schön einzäunen und bepflanzen werde, damit ein möglichst idealer Sichtschutz gegeben sei. Die Zufahrten seien vorhanden, die Bauern würden nicht behindert, betonte Eckl. Er schloss mit der Prognose: „In Zeiten der Energiewende wird man das akzeptieren können.“ Winkelmann merkte an, dass sich das Projekt im Laufe der Vorstellungen und Beratungen mehrfach geändert habe. „Neue Eigentümer sind auf uns zugekommen“, erklärte er mit dem Hinweis, dass knapp fünf Hektar mehr an Photovoltaik-Fläche entstehen. Ursprünglich war man von 21 Hektar ausgegangen. Auch Winkelmann äußerte sich zur Sichtbarkeit der Anlage: „Wir haben das auf das Bestmögliche reduziert“, sagte er über die Anpassungen.