Das Phänomen des Rekordmeisters - Am Mittagstisch zeigt Müller, warum er für die Bayern unverzichtbar ist
Und natürlich wäre Müller nicht Müller, wenn er nicht noch einen lockeren Spruch auf den Lippen hätte. Es habe ein Casting für die Regie-Besetzung gegeben, erzählt er mit einem Schmunzeln. „Es waren zwei, den einen kannte ich aber schon.“ Und dann beginnt sie – eine schonungslose Erkundungsreise in die Welt des Thomas Müller. Immer begleitet von der einen Frage: Warum ist er „einer wie keiner“?
Bayern-Legende verkörpert Heiterkeit wie kein Zweiter
„Wenn Messi ein Zauberer ist, dann ist er der Zylinder“, erklärt Ex-Bundestrainer Joachim Löw wenige Minuten nach Filmbeginn. Also höchste Zeit, diesen Zylinder einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Was steckt wirklich dahinter? Die finale Mixtur bleibt selbst nach Filmende ein Rätsel, doch eine Zutat sticht unübersehbar hervor: Heiterkeit. Thomas Müller verkörpert sie wie kein Zweiter – und das gerade in den schwierigsten Momenten.
Denn der Film begleitet ihn durch eine Phase, in der er beim FC Bayern unter Trainer Thomas Tuchel oft nur Zuschauer ist. „Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst“, heißt es in Schillers Wallenstein. Doch Müller scheint das Leben selbst als Kunstwerk zu begreifen. Ob er sich nach einer bitteren Niederlage aus Rom meldet oder per Webcam von zu Hause – selbst in seinen nachdenklichsten Momenten blitzt immer ein Funke Heiterkeit durch.
Am Mittagstisch zeigt sich, was Müller so besonders macht
Am deutlichsten wird das beim Mittagessen am Tisch der Müllers. Mit Mama Klaudia und Papa Gerhard – ein Moment, so bodenständig wie der Hauptdarsteller selbst. Zunächst verteilt Müller vorbildlich den Salat aus der Schüssel – nur um kurz darauf schelmisch direkt daraus zu essen. Ein Moment voller Spitzbübigkeit. Als das Gespräch wenig später auf seine Rolle unter Tuchel kommt, offenbart sich eine weitere Facette seiner Heiterkeit.
Er könne sich in die Opferrolle unter Tuchel fügen, dem Ernst des Lebens das Feld überlassen und sein Schicksal einfach hinnehmen. Doch das entspräche nicht seinem Wesen. Wie er es im Film selbst ausdrückt: Anstatt zu hadern, zieht er es vor, jeden Tag aufs Neue Freude aus sich selbst zu schöpfen. Genau in dieser Haltung liegt wohl das Geheimnis seines Erfolgs. Oder, wie Karl-Heinz Rummenigge treffend formuliert: „Thomas hat alles aus seinen Fähigkeiten herausgeholt. Er hat alle Titel gewonnen.“
Ein Ziel, das bei den Bayern jedes Jahr aufs Neue angestrebt wird. Deshalb ist Thomas Müller weit mehr als nur ein Spieler – er ist unverzichtbar für den FC Bayern. Sei es aktiv auf dem Platz oder in einer Führungsrolle nach seiner Karriere. Er verkörpert das, was die Müllers am Esstisch leben – familiäre Wärme, bodenständigen Humor und bedingungslose Identifikation. Werte, die das Fundament des FC Bayern ausmachen. Zumal das „Mia san Mia“ nicht nur von Erfolg, sondern auch von Heiterkeit, Gelassenheit und der tiefen Überzeugung geprägt ist, dass am Ende immer die Bayern gewinnen. Und genau so tickt der einzigartige Thomas Müller.